Bei meinem Vater war das ja auch ...
Nee, eigentlich nicht ganz. Aber eigenartig ist es halt immer.
Da war halt nur die Familie bei uns auf dem Hof, und wir haben uns eine Weile über ihn unterhalten (was überraschend gut ging), sind dann kurz rausgegangen zum Grab, standen da eine Weile rum (was auch okay war, obwohl mir im nachhinein Leid tut, dass ich nichts gesagt habe, obwohl ich andererseits auch nicht wüsste, warum, weil eigentlich niemand da war, zu dem ich sinnvollerweise was dazu hätte sagen können, außer meiner Mutter, und bei der bin ich mir auch nicht so sicher. Immerhin hab ich mit ihr vor- und nachher immer mal wieder über ihn gesprochen und habe das Gefühl, das wir einander verstehen. Am meisten tut es mir wohl wegen meines Neffen leid, der auch da war und seinen Großvater sehr mochte, zu dem ich zu der Zeit aber keinen Draht hatte. Er machte andererseits nicht den Eindruck, als würde ihm irgendwas fehlen, deswegen vielleicht auch egal.)
Eigenartiger wars bei meinem Großvater. Da war nämlich kirchlich. Und ich kann mir nicht helfen, aber ich verstehe nicht, warum es nicht regelmäßig vorkommt, das die die Ansprache haltenden Geistlichen von aufgebrachten Angehörigen verprügelt werden. Es hat mich ja bei den drei von mir mit erlebten Hochzeiten immer schon moderat verärgert, was die erzählen, aber zu Beerdigungen finde ich es echt richtig unanständig.
Na gut. Mein Vater mochte seinen Vater nicht besonders und wollte dem Rest der Familie wohl eine Szene ersparen. Sonst wäre vielleicht noch eine amüsante Anekdote rausgekommen.
Aber mal im Ernst, ich begreife nicht, was Leute dazu treibt, jemanden zu solchen Anlässen sprechen zu lassen, der die verstorbene Person gar nicht kannte und inhaltlich im Wesentlichen beiträgt: "Ist zwar schade, dass er tot ist, aber doch schon gut, wir könnens nur nicht verstehen, und übrigens ist er in Wahrheit gar nicht tot, so wie wir alle übrigens niemals sterben müssen, sondern für immer am Leben bleiben, nur besser als jetzt."
Okay. Ich glaube, jetzt ist mir doch gerade klar geworden, wieso sich das durchgesetzt hat.
Und generell habe ich das mit den krichlichen (<- den lasse ich auch für Dich stehen. Ich mag ihn.) Sprechern auch nicht so ganz verstanden. Also den Reiz der Botschaft verstehe ich ja sogar bis zu einem gewissen Grad.
Aber warum man dann zulässt, daß dabei so völlig unpassender Bullshit über den Verstorbenen gesagt wird. Ich sehe das Probelm, daß in den meisten Fällen das Gemeindeleben heute nicht mehr so funktioniert, daß der örtliche Pfarrer tatsächlich viel über die Person weiß, aber dann kann man das doch vorher kurz abklären? Ich fand das immer sehr peinlich, wenn man dann explizit irgendwelche Eigenschaften hervorhebt (zB 'fromm', 'tugendhaft', großzügig') und alle Anwesenden sich ein verlegenes Grinsen verkneifen müssen, wenn der Verstorbene vielleicht eher ... andere Stärken hatte.
"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.
Nee, eigentlich nicht ganz. Aber eigenartig ist es halt immer.
Da war halt nur die Familie bei uns auf dem Hof, und wir haben uns eine Weile über ihn unterhalten (was überraschend gut ging), sind dann kurz rausgegangen zum Grab, standen da eine Weile rum (was auch okay war, obwohl mir im nachhinein Leid tut, dass ich nichts gesagt habe, obwohl ich andererseits auch nicht wüsste, warum, weil eigentlich niemand da war, zu dem ich sinnvollerweise was dazu hätte sagen können, außer meiner Mutter, und bei der bin ich mir auch nicht so sicher. Immerhin hab ich mit ihr vor- und nachher immer mal wieder über ihn gesprochen und habe das Gefühl, das wir einander verstehen. Am meisten tut es mir wohl wegen meines Neffen leid, der auch da war und seinen Großvater sehr mochte, zu dem ich zu der Zeit aber keinen Draht hatte. Er machte andererseits nicht den Eindruck, als würde ihm irgendwas fehlen, deswegen vielleicht auch egal.)
Eigenartiger wars bei meinem Großvater. Da war nämlich kirchlich. Und ich kann mir nicht helfen, aber ich verstehe nicht, warum es nicht regelmäßig vorkommt, das die die Ansprache haltenden Geistlichen von aufgebrachten Angehörigen verprügelt werden. Es hat mich ja bei den drei von mir mit erlebten Hochzeiten immer schon moderat verärgert, was die erzählen, aber zu Beerdigungen finde ich es echt richtig unanständig.
Na gut. Mein Vater mochte seinen Vater nicht besonders und wollte dem Rest der Familie wohl eine Szene ersparen. Sonst wäre vielleicht noch eine amüsante Anekdote rausgekommen.
Aber mal im Ernst, ich begreife nicht, was Leute dazu treibt, jemanden zu solchen Anlässen sprechen zu lassen, der die verstorbene Person gar nicht kannte und inhaltlich im Wesentlichen beiträgt: "Ist zwar schade, dass er tot ist, aber doch schon gut, wir könnens nur nicht verstehen, und übrigens ist er in Wahrheit gar nicht tot, so wie wir alle übrigens niemals sterben müssen, sondern für immer am Leben bleiben, nur besser als jetzt."
Okay. Ich glaube, jetzt ist mir doch gerade klar geworden, wieso sich das durchgesetzt hat.
Und generell habe ich das mit den krichlichen (<- den lasse ich auch für Dich stehen. Ich mag ihn.) Sprechern auch nicht so ganz verstanden. Also den Reiz der Botschaft verstehe ich ja sogar bis zu einem gewissen Grad.
Aber warum man dann zulässt, daß dabei so völlig unpassender Bullshit über den Verstorbenen gesagt wird. Ich sehe das Probelm, daß in den meisten Fällen das Gemeindeleben heute nicht mehr so funktioniert, daß der örtliche Pfarrer tatsächlich viel über die Person weiß, aber dann kann man das doch vorher kurz abklären? Ich fand das immer sehr peinlich, wenn man dann explizit irgendwelche Eigenschaften hervorhebt (zB 'fromm', 'tugendhaft', großzügig') und alle Anwesenden sich ein verlegenes Grinsen verkneifen müssen, wenn der Verstorbene vielleicht eher ... andere Stärken hatte.