Also, ich habe mich durch eure Diskussion durchgearbeitet und bin beeindruckt vom intellektuellen Niveau (das ist keine Ironie!).
Zum Thema persönliche Freiheit vs. Verantwortung ein paar Gedanken:
Wir hier haben die Freiheit, uns Handys oder i-phones oder was auch immer an elektronischen und sonstigen Gegenständen des technischen Komforts zu kaufen, denn sie werden uns angeboten.
Zur Herstellung werden Rohstoffe benötigt - z.T. teure und seltene, die es in Deutschland nicht gibt. Deshalb müssen sie aus anderen Ländern besorgt werden. Für die Herstellung von Handys z.B. benötigt man Koltan - das wird hauptsächlich im Kongo gewonnen - bzgl. der Bedingungen und Folgen für die Menschen dort verweise ich auf Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Coltan), wo das m.W.ziemlich zutreffend dargestellt ist.
Unsere Kauf-Freiheit basiert in diesem Fall also z.B. darauf, dass anderswo Menschen und Ressourcen in übelster Weise ausgebeutet werden, ohne dass sie als Einzelne darauf nennenswerten Einfluss haben. Stattdessen profitieren Großkonzerne (hier: z.B. die Bayer AG) unter Hinterlassung von "verbrannter Erde" = zerstörten Landschaften, vergifteten Menschen,... und wir, die Verbraucher, denen davon aber nichts gesagt wird. Wir konsumieren, sind also objektiv schuld, denn - so wird dann gesagt - die Nachfrage ja bestimmt das Geschäft.
Dieses Argument halte ich in gewisser Weise für zynisch. Kaufverhalten wird nämlich sehr stark durch Werbung beeinflusst, die künstlich Bedürfnisse erzeugt. Nur durch Millionen, die in die Werbung gepumpt werden (die wir über den Preis der Waren refinanzieren), werden bestimmte Märkte geschaffen. Aber das ist ein weites Feld...
Irgendwann wird die Diskussion um diese Fragen moralisch; Sind wir persönlich mitverantwortlich für die Zerstörung unseres Planeten, die u.a. im Namen der Freiheit und des freien Konsums geschieht?
Ja, ich glaube, wir sind es. Zwar kann niemand, der in unserer Gesellschaft lebt, "unschuldig" bleiben, aber wer das Wissen und ein Bewusstsein für die Problematik haben kann, weil er über die nötige Bildung verfügt, muss sich m.M.n. auch um Lösungen und Veränderungen bemühen (moralischer Imperativ?). Und wenn das in der kapitalistischen Gesellschaft systembedingt nicht möglich ist, dann ist die Suche anderen Gesellschaftsformen nötig...
Danke!
Das ist ein (kleiner) Ausschnitt der "absurden und fragwürdigen" Auswirkungen, die ich meinte, und die ich mir gespart habe, aufzuzählen. Weils so wehtut, glaub ich.
"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.
gut - wirklich gut
Wow
Zum Thema persönliche Freiheit vs. Verantwortung ein paar Gedanken:
Wir hier haben die Freiheit, uns Handys oder i-phones oder was auch immer an elektronischen und sonstigen Gegenständen des technischen Komforts zu kaufen, denn sie werden uns angeboten.
Zur Herstellung werden Rohstoffe benötigt - z.T. teure und seltene, die es in Deutschland nicht gibt. Deshalb müssen sie aus anderen Ländern besorgt werden. Für die Herstellung von Handys z.B. benötigt man Koltan - das wird hauptsächlich im Kongo gewonnen - bzgl. der Bedingungen und Folgen für die Menschen dort verweise ich auf Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Coltan), wo das m.W.ziemlich zutreffend dargestellt ist.
Unsere Kauf-Freiheit basiert in diesem Fall also z.B. darauf, dass anderswo Menschen und Ressourcen in übelster Weise ausgebeutet werden, ohne dass sie als Einzelne darauf nennenswerten Einfluss haben. Stattdessen profitieren Großkonzerne (hier: z.B. die Bayer AG) unter Hinterlassung von "verbrannter Erde" = zerstörten Landschaften, vergifteten Menschen,... und wir, die Verbraucher, denen davon aber nichts gesagt wird. Wir konsumieren, sind also objektiv schuld, denn - so wird dann gesagt - die Nachfrage ja bestimmt das Geschäft.
Dieses Argument halte ich in gewisser Weise für zynisch. Kaufverhalten wird nämlich sehr stark durch Werbung beeinflusst, die künstlich Bedürfnisse erzeugt. Nur durch Millionen, die in die Werbung gepumpt werden (die wir über den Preis der Waren refinanzieren), werden bestimmte Märkte geschaffen. Aber das ist ein weites Feld...
Irgendwann wird die Diskussion um diese Fragen moralisch; Sind wir persönlich mitverantwortlich für die Zerstörung unseres Planeten, die u.a. im Namen der Freiheit und des freien Konsums geschieht?
Ja, ich glaube, wir sind es. Zwar kann niemand, der in unserer Gesellschaft lebt, "unschuldig" bleiben, aber wer das Wissen und ein Bewusstsein für die Problematik haben kann, weil er über die nötige Bildung verfügt, muss sich m.M.n. auch um Lösungen und Veränderungen bemühen (moralischer Imperativ?). Und wenn das in der kapitalistischen Gesellschaft systembedingt nicht möglich ist, dann ist die Suche anderen Gesellschaftsformen nötig...
Das ist ein (kleiner) Ausschnitt der "absurden und fragwürdigen" Auswirkungen, die ich meinte, und die ich mir gespart habe, aufzuzählen. Weils so wehtut, glaub ich.