Bankgeheimnis (mir jedenfalls)
Ich habe heute für den Mann 50£ auf der Bank geholt, weil er bald nach GB muß und dort nicht ganz ohne passendes Bargeld ankommen will.
Man hat mir also das Geld ausgehändigt, ich habe es bezahlt (59€, ich hatte schlimmer erwartet), und dann mußte ich auf einer Quittung unterschreiben. Nachdem ich mein unleserliches Gekrakel hinterlassen hatte, mußte ich dann doch fragen:
madove, neugierig:
"Was nützt Ihnen eigentlch meine Unterschrift, wenn Sie gar nicht wissen, wer ich bin?"
Junge Bankangestellte, freundlich:
"Die Unterschrift dient nur dazu, sicherzustellen, daß ein Kunde das Geld erhalten hat und es nicht sonst irgendwo verschwunden ist, also z.B. ich (=die Bankangestellte) es genommen habe."
madove, iritiert:
"Ja, aber wenn Sie meinen Namen nicht wissen, kann die Bank ja auch die Richtigkeit der Unterschrift nicht kontrollieren. Da könnten Sie ja auch irgendein Gekrakel hinmalen?!"
Bankangestellte, nach kurzem Zögern, beschwichtigend:
"Deshalb verlangen wir bei größeren Summen ja auch, daß Sie sich ausweisen!"
An dieser Stelle hätte ich einfach wieder von vorne anfangen können, aber ich wollte der Frau ihr Leben nicht noch schwieriger machen, als es wahrscheinlich eh schon ist.
Man hat mir also das Geld ausgehändigt, ich habe es bezahlt (59€, ich hatte schlimmer erwartet), und dann mußte ich auf einer Quittung unterschreiben. Nachdem ich mein unleserliches Gekrakel hinterlassen hatte, mußte ich dann doch fragen:
madove, neugierig:
"Was nützt Ihnen eigentlch meine Unterschrift, wenn Sie gar nicht wissen, wer ich bin?"
Junge Bankangestellte, freundlich:
"Die Unterschrift dient nur dazu, sicherzustellen, daß ein Kunde das Geld erhalten hat und es nicht sonst irgendwo verschwunden ist, also z.B. ich (=die Bankangestellte) es genommen habe."
madove, iritiert:
"Ja, aber wenn Sie meinen Namen nicht wissen, kann die Bank ja auch die Richtigkeit der Unterschrift nicht kontrollieren. Da könnten Sie ja auch irgendein Gekrakel hinmalen?!"
Bankangestellte, nach kurzem Zögern, beschwichtigend:
"Deshalb verlangen wir bei größeren Summen ja auch, daß Sie sich ausweisen!"
An dieser Stelle hätte ich einfach wieder von vorne anfangen können, aber ich wollte der Frau ihr Leben nicht noch schwieriger machen, als es wahrscheinlich eh schon ist.
madove - 19. Okt, 16:10
Wir hatten in den Spielhallen vor langerlangerlanger Zeit so Gutscheine, bevor das illegal wurde, natürlich, und auf denen mussten die Kunden auch unterschreiben, dass ihnen die 10 Euro ausgehändigt wurden. Sie mussten sich nicht ausweisen (was unverhältnismäßig gewesen wäre und wenig genützt hätte, wenn die Mitarbeiterin den Ausweis nicht auch gleich kopiert und mit dem Gutschein abgeheftet hätte, was ECHT unverhältnismäßig gewesen wäre), aber trotzdem haben wir auf diesem Wege eine Mitarbeiterin ertappt, denn die Handschrift auf den von ihr entgegengenommenen Gutscheinen war unabhängig vom jeweiligen Namen sichtbar immer die gleiche, und eine kurze Kontrolle der Aufzeichnungen der Überwachungskamera bestätigte dann auch, dass sie sich die tatsächlich einfach selbst ausgezahlt hatte.
Wahrscheinlich denken die Verantwortlichen bei der Bank auch so. Eine wirklich ausführliche Kontrolle wäre übertrieben, und dieses bisschen bist immerhin besser als gar nichts.
In letzter Zeit bin ich auf andere Weise ein bißchen verwundert über diese digitalen Unterschriftsdinger, die bei der Bank und bei der Post rumstehen. Das läuft immer so:
Bankangestellter tippt irgendwas auf seinem Bildschirm herum und sagt dann "und jetzt unterschreiben Sie bitte auf dem Ding da", was ich natürlich auch tue. Komplett ohne irgendeine Ahnung zu haben, was ich gerade unterschreibe.
Ich meine, nicht daß irgendjemand denken würde, ich läse normalerweise, was ich unterschreibe, aber es ist hier nichtmal symbolisch vorgesehen?! Das kann doch eigentlich nicht okay sein?
Ich glaube, es handelt sich eher um soziale Rituale.
Wie das dann juristisch verwertbar ist (ganz abgesehen von der katastrophalen technischen Qualität zB dieser Dinger von Paketboten), würde mich aber schon interessieren.
(*) Wie war das nochmal mit "Ich habe die AGB gelesen und akzeptiere sie"?
(**) Ich habe keine Ahnung, was man da auf der Bank oder der Post damit unterschreibt, ich kenn die Dinger bislang nur vom Paketboten.
Dass tatsächlich niemand den Text liest, ist nach bisheriger Rechtsprechung eher unerheblich, und dass die Dokumente nicht verändert wurden und mit der Unterschrift verknüpft werden, ist durch entsprechende Zertifikate gut genug zu gewährleisten, um einen Richter zu überzeugen.
Insofern hat nach meiner Kenntnis auch zum Beispiel DHL (wie natürlich auch andere Boten mit der gleichen Technik) gute Karten, weil die eine solche Technologie genuthen.
Für problematisch halte ich die Schalter-Lösung, die mir auch schon ein paar Mal untergekommen ist, denn bei der hat der Kunde ja manchmal nicht mal die theoretische Möglichkeit, das zugehörige Dokument zu lesen und zu überprüfen, ob er wirklich das unterschreibt, was er unterschreiben möchte.
Andererseits sind die Jugendschutzlösungen nahezu sämtlicher Streaming- und Versandt-Videotheken auch seit Jahren rechtswidrig bis hin zur Strafbarkeit, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen gehabt hätte. Wie so oft im Leben kann es sich auch hier lohnen, einfach bräsig zu hoffen, dass es lange genug niemanden stört, bis man sowieso aus der Nummer raus ist.