Montag, 29. März 2010

Was ich noch nicht verstanden habe:

Ist es ein Zeichen von Stärke, sich nicht zu erklären --sich nicht ständig erklären zu müssen-- oder schöpft sich die Kraft erst daraus? Ich bin so weit davon entfernt, daß ich es nicht einmal ahnen kann.

Edit: Ich bemerke gerade: Dieser Eintrag ist selbstbezüglich. Und paradox.

Neinsagen für Fortgeschrittene

(Dialog um mehrere Iterationen gekürzt)

Kundin: "Guten Tag, ich möchte so zwei Platten mit Schrauben an den Ecken, wo man Blumen dazwischen tut."
Madove: "Eine Blumenpresse? Tut mir leid, so etwas habe ich nicht und kann es auch nicht herstellen."
Kundin: "Doch, aber ich hab von draußen gesehen: Sie haben genau das Richtige!"
(stürmt ungebeten in mein Nebenzimmer und holt von meiner von außen sichtbaren Werkbank zwei kleine dicke Bretter, die ich benutze, um darauf zu arbeiten, zu hämmern, Dinge damit zu beschweren etc. Sie sind unterschiedlich groß, abgeliebt, verdellt und voller Flecken.)
Madove: "Äh. Das gehört zu meinem Werkzeug und ich möchte es nicht verkaufen. Ich habe auch keine Möglichkeit, da Gewindestangen oder ähnliches dranzumachen. Ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen."
Kundin: Das macht nichts, das macht dann der Hausmeister dran. Ich hätte gerne vier von den größeren hier.
Madove: "Also. Ich habe nur einige wenige, und die brauche ich selber. Außerdem weiß ich nicht, was sie kosten, und die sind ja auch total benutzt!"
Kundin: "Nein, nein, ich will GENAU solche! Dann geben sie mir zwei von den kleineren."
Madove: "Ich möchte Ihnen eigentlich gar keines verkaufen, es tut mir leid."
Kundin (triumphierend): "Da! Sie haben "eigentlich" gesagt! Also meinen Sie es gar nicht! Ich nehme die zwei!
Madove: "Entschuldigung, aber jetzt habe ich wirklich keine Lust mehr. Ich kann Ihnen anbieten, Ihnen welche zu bestellen, ich rufe Sie dann an und kann Ihnen dann auch den Preis durchgeben, aber ich werde Ihnen nicht diese meine Arbeitsmittel verkaufen, die ich täglich brauche."
Kundin (freundlich): Also, ich nehme die zwei kleinen.
Madove: "..."
Nächster Kunde: "Gehen Sie doch in den Baumarkt!"
Kundin: "Oh, gute Idee! Sehen Sie, endlich ein intelligenter Mann, da haben Sie jetzt aber zwei Frauen auf einmal sehr glücklich gemacht, nicht wahr? (Augenzwinkern zu mir). Das werd ich tun! (stürmt fröhlich raus)

Sonntag, 28. März 2010

Jedesmal beim Haarewaschen

09-04-01
...stellt sich mir die Frage: Was mach ich denn jetzt mit der Frisur?
Und mach ich überhaupt was damit?

Die technische Daten:
Dieses Jahr im Herbst werden es 10 Jahre, hab ich grade nachgeschaut.
Ich fange allmählich an, mich draufzusetzen, das ist unpraktisch.
Ich kann beim und nach dem Schwimmen den Kopf schlecht heben, wegen des Gewichts (grob abgetropft hat ein gutes Kilo Wasser drin Platz, habe ich mal spaßeshalber nachgewogen).
Waschen artet in Arbeit aus, das Trocknen in eine Geduldsprobe.

Allerdings hab ich noch nie eine Frisur gehabt, mit der ich mir auch nur ansatzweise so gut gefallen und mich so wohlgefühlt habe. Und ich kann mir auch sonst keine vorstellen, die ich an mir mögen würde.
Ich habe gar nicht allzu dünne, aber glatte Haare, die von allein bei kürzeren Frisuren doof fallen. Und ein eher nicht so zierliches und auch nicht so weibliches Gesicht, deshalb hätte ich die Frisur gerne mit ein bißchen Volumen, eindeutig feminin - und extrem pflegeleicht im Alltag. Außerdem lege ich Wert darauf, NICHT gestylt auszusehen.
Am ehesten mochte ich sie auch einfach lang in einem lockeren Zopf ganz gerne, aber dann muß ich jeden Tag furchtbar auf die Kleidung achten, damit man mich nicht für superbrav hält.
Hmmm --- nach dem Ausschlußverfahren komme ich wieder auf Dreadlocks.

Vielleicht kürze ich sie wirklich einfach nur ein bißchen.

Das hatte ich mir als Kind immer

unter dem Begriff "Tagedieb" vorgestellt. Auch wenn es nur eine Stunde ist und mir nicht klar ist, WER sie eigentlich geklaut hat. Aber ich vermisse sie schmerzlich - wenn ich den kriege...!

Donnerstag, 25. März 2010

Aua.

Ok, dieser Punkt geht eindeutig an die Autoindustrie:
Eine Google-Bildersuche nach dem Wort "Wald" bringt mir auf den ersten 5 Ergebnisseiten DEUTLICH MEHR Fotos von fetten Autos als von Baumgruppen. Es muß eine gleichnamige Nobel-Tuning-Firma geben. Trotzdem sehr symbolisch, das.

Zurück auf die Bäume

In den letzten Tagen gab es eine Kabelstörung irgendwo hier in der Straße, und uns ist mehrfach für längere Zeit (Stunde oder so) der Strom ausgefallen.

Was ich daran interessant finde, sind die dabei in mir ablaufenden Gefühle. Einerseits das kurze Entsetzen "Was mach ich denn jetzt ohne meinen Computer? Und ohne Leselampe?", dann das Entsetzen darüber, wie abhängig ich mich davon fühle, und dann, je länger der Strom wegbleibt, die Hoffung, daß jetzt endlich alles zusammenbricht und wir uns anderweitig durchschlagen müssen. Im Kerzenschein handarbeiten, das Gemüse aus der Tiefkühltruhe retten und einmachen lernen, das Fleisch trocknen, räuchern oder salzen und am besten wirklich in besagten Bauwagen ziehen. Dafür gäbe ich wahrscheinlich sogar das neue Spielzeug her.

Es gibt dabei nur zwei Probleme:

Erstens daß genau diese jetzige, von mir als falsch und fremd empfundene Gesellschaft wahrscheinlich die einzige ist, die mir so weitgehend erlaubt, unabhängig von einzelnen anderen Personen zu leben, also individualistisch und im Idealfall allein, und darauf leg ich viel Wert. In jeder von mir erträumten Selbstversorger-Landkommunen-Konstruktion ist man direkt von den Leuten in der Landkommune abhängig, und die können einem bestimmt ZIEMLICH auf die Nerven gehen. Ich denke aber trotzdem, genau diese (zT selbstgewählte) Individualisierung und Isolierung ist auch Ursache meines Fremdheitsgefühls heute.

Achja, und zweitens: Internet. Könnte ich bitte das Mittelalter MIT Internet haben?

Mittwoch, 24. März 2010

Wo

ist eigentlich grade oben und wo ist unten?

Donnerstag, 18. März 2010

Cola

Nach allem, was ich darüber gehört habe, scheint Richard David Prechts Buch "Lenin kam nur bis Lüdenscheid" ziemlich genau meine Kindheit zum Thema zu haben.
Ich habe es noch nicht gelesen, es steht auf dem Geburtstagswunschzettel. Auch seine anderen Bücher scheinen nett zu sein, und insgesamt wirkt er eloquent und unterhaltsam, also bin ich meiner Neugier gefolgt, habe nach Precht und podcast gegoogelt und mir 5-6 Stunden verschiedene Interviews mit ihm in die Werkstatt mitgenommen.

Sie sind sehr verschieden, teils von Kultur- und teils von Popsendern, aber keiner der Gesprächspartner läßt sich an irgendeiner Stelle die Frage entgehen: "Aber war das denn nicht traumatisch, so eine Kindheit? Ich meine, Sie durften keine Cola trinken!?"

Das macht mich wirklich etwas ratlos.
Ich meine, es war nicht immer lustig, beim "Fernsehfangen" nicht mitspielen zu können, weil man keine Fernsehserie kennt, deren Namen man rufen könnte, um nicht gefangen zu werden. Oder in praktischen oder gesunden oder ökologisch hergestellten Klamotten statt in Jeans zur Schule zu gehen, während man den Eindruck gewinnt, das Leben hinge an Markenklamotten. Oder nicht Monopoly spielen zu sollen, weil das den Kapitalismus verherrlicht. Oder wahrscheinlich auch, keine Cola zu kriegen.

Aber ich würde den Damen und Herren gerne erzählen, was traumatisch ist.
Traumatisch ist es, nach einer Kindheit, die geprägt war von der Überzeugung, daß wir auf einem Weg sind, der (langsam und gegen den Widerstand der Noch-Herrschenden) zu einer Welt führt, in der ganz selbstverständlich alle wenigstens irgendwie etwas zu essen haben, in der man vermeidet, unsere Lebensgrundlage völlig plattzumachen, in der sowohl Atomwaffen als auch Kernkraftwerke Vergangenheit sind, in der Frauen ganz normale Menschen sind, in der alle Menschen Zugang zu Bildung haben und deshalb gemäß ihren Fähigkeiten ihren Beitrag zu Gesellschaft leisten können, und eben in der wir alle gegenseitig ein ganz klein bißchen aufeinander aufpassen (das hieß "Solidarität". Lange nicht mehr gehört, das Wort.),
*lufthol*
...wenn man also mit der Überzeugung aufgewachsen ist, daß das das Ziel ist; wie schwer erreichbar und fern auch immer, dann ist es traumatisch, festzustellen, daß die Mehrheit der Menschen um Dich rum das Gegenteil (Hunger, Atomkraftwerke, Massentierhaltung, Urwaldverbrauch, Vergewaltigungen, Milliardäre, SUVs...) für normal hält. Wirklich.
Ich sehe auch, daß das die Realität ist, Leute, aber es ist nicht normal. Was ist denn daran normal???

Das ist traumatisch.
Die Cola könnt Ihr Euch irgendwo hinkippen.

Beute

Nachdem ich (gefühlt) das ganze Wochenende mit der Jagd nach meinem neuen Allzweckspielzeug verbracht habe, bin ich Sonntag abend bei ebay fündig geworden und konnte, dank Onlinebanking und einem kulanterweise per Express versendenden Verkäufer heute meine Beute in meinen Bau schleppen: Die hundert Euro habe ich nicht durchgehalten, es sind 150 geworden für ein anderthalb Jahre altes Xperia X1, aber das war schon ein Glücksfall - und so brauche ich in den nächsten drei Jahren nicht mehr über einen Laptop nachzudenken, dieses Objekt kann alles, was mein Herz begehrt. Und ich hab auch schon fast alles zum Laufen gekriegt, WLAN und so. Ob man damit auch Kernfusion oder Teilchenbeschleuniger kann? Bestimmt - ich hab noch nicht alle Software installiert, die ich in den letzten zwei Tagen heruntergeladen habe, um der ungeduldigen Vorfreude Herr zu werden.
Manchmal bricht dann schon der Geek in mir durch.

Montag, 15. März 2010

Meister ihres Fachs

Ich habe selber sogar schonmal an einem Blockadetraining teilgenommen, vor vielen Jahren,
schild_240_130anlässlich irgendeines G8-Gipfels, aber in den Damen und Herren mit Hüten und Hündchen, die die Kunst des Blockierens täglich auf dem auch von mir beradelten Weg praktizieren, habe ich meine Meister gefunden.

Das entsprechende Schild drückt ja auch die Rangordnung genau so aus, wie sie zumindest von den Fußgängern praktiziert wird. Aber vielleicht bin ich nur aus Freiburg verwöhnt, wo man als Radfahrer manchmal wirklich den Eindruck bekommen könnte, man habe ein Recht zu existieren.

Sonntag, 14. März 2010

Jagdfieber

Mein uralter, geliebter, mehrfach geflickter und vergleichweise tonnenschwerer PDA, den ich seit bestimmt 6 Jahren ständig mit mir rumschleppe, hat den Geist aufgegeben. Das Gerät (HP Jornada 520) muß irgendwann um 2000 herum entwickelt worden sein, hat mir aber immer gute Dienste geleistet für Adressbuch, Kalender, Pocket Excel (wichtig!!!!) und als e-book-reader. Nun will er schon lange nicht mehr wirklich laden oder sich mit dem PC verbinden, auch meine schüchternen Lötversuche haben dem Port nicht geholfen. Es ist wohl Zeit. Ruhe in Frieden.

Da dann auch noch der mp3-Player mit seinen 2 GB für meinen extensiven Gebrauch ein bißchen klein wird und ich insgesamt viel zu viele Geräte in der Handtasche habe, dachte ich, ich jag mir ein All-in-one-Smartphone.
Nachdem ich durchaus mit Spaß an der Sache den gestrigen Abend und Teile des heutigen Tages mit Datenblättern und ausführlicher ebay-Recherche verbracht habe, bin ich so schlau wie vorher. Die Auswahl erschlägt mich, ich kann noch nichtmal eine qualifizierte Entscheidung für ein Betriebssystem treffen, bin nie sicher, welche Funktionen welches der angegebenen Geräte jetzt wirklich hat und will gleichzeitig alle und keins.

Immerhin ist mir jetzt klarer, wie die Features, die ich suche, heißen. Und daß ich die 100 Euro, die ich mir als Grenze für diese Spielerei gesetzt hatte, wahrscheinlich nicht einhalten kann/will, auch wenn ich ein Gebrauchtes, 2 Jahre altes kaufe. Ich hab einfach zu hohe und zu klare Ansprüche. Andererseits werd ich es bestimmt wieder 5 Jahre benutzen, da relativiert sich der Preis.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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