Mittwoch, 3. November 2010

There is nothing more important than falling leaves.

Der sympathische junge Mann war letzte Woche schon mal bei mir in der Werkstatt.
Wir hatten uns ein bißchen unterhalten, in schlechtem Englisch, seins mit russischem, meins mit deutschem Akzent, aber irgendwie auf Anhieb auf einer interessanten und persönlichen Ebene, und er war mir deutlich in Erinnerung geblieben - sooo viele sympathische junge Männer laufen mir hier ja nun nicht über den Weg.

Heute schaute er nochmal rein. Er müsse gleich wieder gehen, aber er wolle diesen wunderschönene Moment mit mir teilen - und gab mir seine Kamera: ein ~zweiminütiges Video, das er wohl gerade im Park aufgenommen hatte: Im Vordergrund ein Gänseblümchen (im November?!) in Großaufnahme, dahinter unscharf der Park, und es regnen langsam goldene Blätter auf die sonnenbeschienene Szenerie. Wirklich sehr sehr schön.
Dann haben wir noch zwei Sätze darüber gewechselt, was uns im Leben wichtig ist und was nicht, und mit den Worten "There is nothing more important than falling leaves." entschwand er wieder.

Montag, 1. November 2010

Das...

... bruzzelt gerade vor sich hin:
Polpettine di melanzane con cuore di scamorza
Ich bin ja mal sehr gespannt.
"Aubergine", "frittiert", "geschmolzener Käse" sind 3 tags, mit denen man mich hinter jedem Ofen vorlocken kann.

Was will mir mein Unterbewußtsein damit sagen?

Kann mir mal jemand diesem $@#§%& Traum von heute nacht deuten? Ich träume seit Wochen wirr und eher unschön, aber soviel Müll auf einmal? Ich bin immer noch völlig erschlagen.

Eine gute Freundin ist überraschenderweiser seit kurzem verwitwet (nur im Traum) und neuerdings mit einem netten älteren Herrn liiert, dessen Äußeres eine Mischung aus Biker und Wikinger ist, und den ich recht sympathisch finde, bis ich aus kleinen versteckten Zeichen und Andeutungen zu verstehen glaube, daß er sie (eher gegen ihren Willen) zu einer SM-Sklavin ausbildet. Kurzes Gefühl der Hilflosigkeit.
- CUT -
Ich bin in einem kleinen italienischen Dorf in Hügellage zu Fuß unterwegs, es beginnt zu regnen und das Kopfsteinpflaster wird sehr glatt. Es gibt keine Gehwege. Ein riesiger LKW kommt auf mich zu, ich drücke mich in eine Hofeinfahrt, aber er will genau dort wenden, und wie ich auch strampele, ich komme nicht von Fleck, weil es so glatt ist. Kurz bevor er mich erwischt:
- CUT -
Der Mann und ich kommen nach Hause, und im Treppenhaus duftet es. Ah, der Mieter im ersten Stock kocht wieder so fein. Wir haben die tolle Idee, uns einfach bei ihm einzuladen. Wir klingeln, er ist sogar irgendwie freundlich, aber es ist völlig klar, daß er nicht nein sagen kann, weil wir die Vermieter sind. Er bewirtet uns höflich und etwas unterwürfig, ich schäme mich fürchterlich. Währenddessen benutzt mein Mann kurz seinen Computer, dessen Desktop voller Bilder von nackten Männern ist, die aber alle zensiert/verpixelt sind.
- CUT -
Wir sind immer noch bei dem Mieter im ersten Stock, nur daß mein Mann sich wohl inzwischen in 2 langstielige weiße Rosen verwandelt hat (?!), die auf dem Bett liegen. Einer der Gäste des Mieters setzt sich versehentlich darauf, die Rosen zerknicken, mein Mann ist also tot. Der Rest des Traums (gefühlte Stunden) handelt also davon, wie ich die Rosen weinend heimtrage, schreie, wehklage, und sie betrauere, eine Nachtwache daran mache, sie einpacke, beerdige und so weiter.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Wann, wenn nicht jetzt?

... Wer, wenn nicht wir?

Diesjahr muß es sein... bisher war mein Leidensdruck offensichtlich noch nie größer als der Alltagsstreß, deshalb hab ich es nie zu den Castorprotesten geschafft. Aber jetzt kann ich mir ja nicht mal mehr mit größtmöglicher Naivität irgendwelche Hoffnungen auf einen Atomausstieg von oben machen. Dann muß er halt von unten kommen...

- Großdemo am 6.11. 2010 in Dannenberg (Wendland)RTEmagicC_SONNE-jpg
- Angemeldete, normale, 100% legale Veranstaltungen (Wendland)

Blockaden:
- Südblockade in Berg (Pfalz) (Ich denke, da werde ich sein)
- X-tausendmal quer (Wendland)
- Widersetzen (Wendland)

Handarbeit:
- castor-schottern.org

Für wen da nichts dabei ist, derdiedas kann wenigstens seinen eigenen kleine Atomausstieg basteln und zu echtem Ökostrom wechseln:
- EWS Schönau (das sind auch so tolle Leute!!!)
- Greenpeace Energy

Freitag, 29. Oktober 2010

Klammeraffe

Der Kunde ist Mitte Neunzig und fast blind, aber geistig noch voll auf der Höhe, und er weiß genau, was er will. Und dafür braucht er bestimmte Photos, die er in seiner Heimatstadt in Auftrag gegeben hat.

Heute rief er an: Nachdem ihn die Leute dort mehrfach vertröstet haben, hat er heute endlich jemanden erreicht, und die Dame habe ihm gesagt, "die Photos seien aber nicht schön, und man brauche e-mail, um sie schön zu machen". Ob ich jemanden kenne, der das habe.
Ich konnte ihm also stolz versichern, mein Geschäft verfüge über e-mail, und ich werde sie dann schon "schön machen", was auch immer das heißen mag.

Er selber sehe ja nicht gut und könne deshalb auch nicht gut schreiben, aber er habe einen jungen Assistenten bei sich, dem ich meine "e-mail-Nummer" diktieren solle. Lautes Rascheln, leise erklärende Worte im Hintergrund, dann kommt der "junge Assistent" an den Apparat. Er ist, wie ich später erfahre, 71 Jahre alt und relativ schwerhörig. Er sucht mühsam etwas zu schreiben. Dann soll ich diktieren.
Ich beginne mit "info...", muß das mehrfach buchstabieren und umschreiben und ahne schon das Problem: Bei "...@..." stürzt der Assistent ab. Davon habe er noch nie was gehört, ich sollte ihm jetzt eine richtige e-mail-Nummer diktieren, so habe das doch keinen Zweck. Ich versuche es mit "Klammeraffe?", was sich als Fehler herausstellt, denn jetzt fühlt er sich erst recht veralbert. Es gelingt mir also auch nicht mehr, ihn dazu zu kriegen, daß er "at", "ät" oder auch nur einen Kreis malt, irgendwann gibt er mich verärgert dem Kunden zurück. Dieser ist erstaunlich wohlwollend und versucht trotz seiner Blindheit, meinem Diktat zu folgen, schreibt wohl auch "(at)" in irgendeiner Form auf, sieht sich aber hinterher nicht in der Lage, das eigene Geschriebene den Leuten in seiner Heimantstadt vorzulesen, und der Assistent bockt immer noch.

Schließlich biete ich an, selber dort anzurufen und meine email-Adresse durchzugeben. Er nimmt dankbar an.
Müßig zu erwähnen, daß die Telefonnummer, die er mir durchgegeben hat, nur zu einem komischen, mißtrauenerweckenden, entfernt besetztzeichenähnlichen Geräusch verbindet. Mit den vagen Informationen, die ich über die Firma hatte, habe ich mir jetzt ihre "e-mail-Nummer" ergoogelt und dort hingeschrieben. Mal sehen, ob das noch was wird.

Ärgrlh

Zu den Dingen, deren Sinn sich mir (zumindest für den normalen Schreibtischbetrieb) nie wirklich erschlossen hat, gehören Funktastaturen. Das einzige, was bei ihnen anders ist, ist aß alepaarMnate so ei lane Phseommt,i erdie atternshwch sdundmnkee nut. Sße!

Montag, 25. Oktober 2010

Spontanktionen III

Der Arbeitsalltag ist für Spontanaktionen fast noch hinderlicher als der Mann ;-)
Trotzdem habe ich heute abend immerhin noch ein lustiges pseudo-indisches Linsengericht für mich gekocht, Möhrenmuffins gebacken (davon wird der Heimkehrer auch noch profitieren) und zwei Kisten mit "vielen tollen Sachen, aus denen man irgendwann noch was basteln / nähen / löten könnte", ausgemistet und auf anderthalb reduziert (was natürlich erfordert hat, ihren Inhalt in 314 kleinen Häufchen auf dem Boden zu verteilen und die Wohnung für zwei Stunden unbegehbar zu machen).
Morgen abend kommt er wieder, und ich freu mich tierisch auf ihn. Auch, weil ich den Eindruck habe, die Zeit wirklich genutzt zu haben.

Hmmm... was könnte ich denn jetzt noch kurz vor dem Insbettgehen verwüsten? Ich kanns ja morgen abend noch schnell aufräumen...

Wiedersehensfreude

Das ist die Belohnung, wenn man den Arsch hochkriegt:
Ich bin tatsächlich nach Köln gefahren, und habe auch tatsächlich eine Menge nützlicher und schöner Dinge gesehen und gekauft.
Aber das Tollste war eigentlich, dort meine Meisterin aus der Ausbildung zu treffen. Dazu muß man sagen, daß sie mich vor 5 Jahren, als ich das letzte Mal auf der Messe war, überhaupt darauf aufmerksam gemacht und sich dort mit mir verabredet hatte, daß sie aber, genau wie ich, in den letzten Jahren nicht dort war und dieses Jahr erstmalig wiedergekommen ist.
Zufall, oder Glück. Und ich hab mich tierisch gefreut.
Eine wirklich tolle Frau, der ich irgendwann noch einen eigenen Eintrag widmen muß.

Samstag, 23. Oktober 2010

Spontanaktionen II

Ich habe heute morgen ganz spontan beschlossen, nochmal nachzugucken, wo genau in Köln die kleine Fachmesse denn ist und dabei fast versehentlich auch bemerkt, daß sie nicht heute, sondern morgen stattfindet. Also schon immer. Ich habs mir nur falsch gemerkt.
Daraufhin habe ich, ebenfalls spontan, darauf verzichtet, 3-4h mit dem Zug nach Köln zu fahren und dann dort SEHR dumm aus der Wäsche zu gucken.

Stattdessen habe ich mich in irgendeinen Regionalzug geworfen und bin meinen Eltern hinterhergefahren, die irgendwo gegen Nazis demonstrierten, habe die Demo dann auch gefunden, kurz erschrocken gedacht, das sei die Gegenseite, weil es da immer auch Grüppchen gibt wo wenn man nicht versteht, was sie skandieren, und dann halt Fahnenfarbe, Kleidung, und spontane unfriedliche Ausstrahlung nicht auf Anhieb unterscheiden kann... naja..., mich dann erst recht gefreut, daß ich bunt und fröhlich angezogen war, mich zum ebenfalls demonstrierenden Bürgertum gesellt und dort eigentlich sehr wohl gefühlt.

Dann habe ich heute Abend gekocht: Reste mit frischen Kräutern und viel Käse überbacken, und jetzt les ich noch ein bißchen.
Und fahre MORGEN nach Köln.

Freitag, 22. Oktober 2010

Spontanaktionen I

Heute erstmal eine Stunde länger, dafür aber entspannt gearbeitet.
Und dann hab ich etwas ganz Krasses gemacht: Ich bin heimgelaufen. Oder genauer: Heim spazierengegangen. Im Park an jedem Grasbüschel stehengeblieben, ein paar komische Umwege gegangen, ein paar schöne Blätter gesammelt, und dabei Proust gehört und vor mich hingeträumt. Jetzt gibts tiefgekühlte Sahnewindbeutel zum Abendessen, und dazu "Harold and Maude" (inspiriert hiervon) und mein Häkelzeug.
Ich möchte nicht mißverstanden werden: ich vermisse den Mann wirklich (eigentlich sogar mehr, als ich gedacht hätte). Aber ich genieße einfach, daß niemand auf mich wartet.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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