Freitag, 27. Mai 2011

Freitagabendblues

Inzwischen kann ich schon wieder halbwegs entspannt sitzen.
Und mir immerhin wieder selber die Socken anziehen.
Kalt genug dafür ist es auch.

Das Arbeiten mit dem kaputten Rücken war ein bißchen sehr anstrengend diese Woche, jedenfalls bin ich jetzt so platt und braindead, daß ich nicht mal mehr was spielen mag und den halben Abend hirnlos im Internet rumgeklickt und nach irgendwelchen Leuten aus der Vergangenheit gegoogelt habe.
Jetzt also auch noch sentimental.
Gefickt eingeschädelt.

Aber der Mann macht jetzt Apfelküchle, das hilft bestimmt :o)

Dienstag, 24. Mai 2011

Wenigstens

hab ich einen tollen Film bekommen (ich bin immer noch ganz gerührt, danke!), mit dem ich mich jetzt im Bett verkriechen kann *vorfreu*

Ist die Katze aus dem Haus...

...tanzen die Mäuse.
Jedenfalls hatte ich mir das so vorgestellt. Der Mann ist drei Tage in Italien, und ich hatte soviel vor, was in einer WIRKLICH kleinen Wohnung eher schwierig ist, wenn man da gleichzeitig auch noch zu zweit wohnen will:
Die Nähmaschine aufstellen, Schnittmuster auf dem Boden ausbreiten und dort eine Weile angeordnet liegen lassen können, vielleicht auch alle Papiere für die Steuererklärungen auf allen vorhandenen Tischen verteilt sortieren, ein paar Sachen löten, ein paar Blumen umtopfen, alle Bettwäsche auf einmal waschen und überall in Wohnung aufhängen, und am besten alles ein bißchen gleichzeitig und dann liegen lassen, bis ich von der Arbeit wiederkomme und weitermachen kann.

Stattdessen habe ich mir gleich gestern morgen einen kleinen Hexenschuß zugezogen, außerdem meine Tage und ein bißchen Kopfweh, und so watschle ich vom Kühlschrank zum Bett und vom Bett zum Kühlschrank, maunze gelegentlich und mache ansonsten - gar nix.
Das wär jetzt nicht nötig gewesen.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf

Vor ein paar Wochen, aus einem kurzen Gespräch mit meinem Vater über ... worüber eigentlich? Ich glaube, über die Zeit, als er Anfang zwanzig war und studientechnisch und politisch und sonstwie seinen Weg gesucht hat, ein bißchen wie die geliebte Schwester jetzt:
"... und dann habe ich meine Liebe zu Brecht [*] entdeckt, ... oder genauer, seine Liebe zu mir..."

Der Satz ist damals unkommentiert vorbeigehuscht, aber ich merke, er rührt mich, und ich bleibe immer wieder daran hängen.
Vielleicht weil ich Brecht immer faszinierend fand, scharfsinnig, tiefgründig, genial, aber auch ziemlich fremd und oft ...böse.
Die Vorstellung, von ihm geliebt zu sein, ist inhaltlich nicht völlig abwegig; ich unterstelle Brecht als Schaffensmotivation u.a. den Wunsch, es möge den Menschen bessergehen. Aber mich geliebt zu fühlen, wäre mir spontan nicht in den Sinn gekommen, wird mir aber immer nachvollziehbarer, je länger ich drüber nachdenke...

Vielleicht hab ich das ja auch akustisch falsch verstanden und er hat etwas völlig anderes gesagt. --- Du kannst mich ja aufklären, falls Du das hier liest, Papa :-) ---.
So oder so, auf jeden Fall hat das meiner Brecht-Rezeption nochmal einen interessanten Kick gegeben...

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* Bertolt, nehm ich an.

Montag, 16. Mai 2011

Zum Glück nur Spam

Als Teenager hatte ich keine echten, sondern nur viele Brieffreunde. Deshalb habe ich immer mit großer Vorfreude und Aufregung als allererstes in den Briefkasten geschaut, wenn ich heimkam. Post war gut, keine Post war nicht gut.

Zum Erwachsenwerden hat einerseits gehört, daß im Briefkasten auch Rechungen, irgendwelche gruselige Ämterpost und sonstige anstrengende Dinge lauern, daß also keine Post zunächst mal keinen Ärger bedeutet. Der Gang zum Briefkasten ist deutlich weniger beschwingt.
Und andererseits redete mir niemand mehr in mein Telefonverhalten rein, ich habe mich also meistens über das Telefonklingeln gefreut, versprach es doch ein schönes Gespräch mit netten Leuten.

Spätestens, seit ich arbeite, zucke ich beim Telefonklingeln panisch zusammen, da hängt zu oft Arbeit dran, oder ungeduldige Kunden, oder irgendein Handwerker, oder irgendeine Bürokratie. Naja, das Zusammenzucken hab ich zugegebenermaßen schon ein bißchen länger, seit einer unwürdigen Phase vor knapp 10 Jahren, in der ich mich nicht zwischen zwei Männern entscheiden konnte, zu feige war, ihnen voneinander zu erzählen, und deshalb, wie soll ich sagen, zwei Jahre lang organisatorisch ziemlich herausgefordert war.
Und auch die Handynummer, die am Anfang nur Freunde und Familie hatten, habe ich ein paar mal in besonderen Fällen auch Ämtern, Handwerkern oder Kunden gegeben, seither gilt das Zusammenzucken auch fürs Handy.

Warum ich das alles schreibe: Nach vielen Jahren, in denen ich eine Menge von Freundschaften, soweit nicht vor Ort, fröhlich per eMail aufrechterhalten habe und mich beim Öffnen von Thunderbird eigentlich immer nur vorfreudig gefragt habe: "Hab ich vielleicht eine schöne mail? Oder ist es wieder nur Spam?", ist mir gerstern zum ersten Mal aufgefallen, daß ich, als der Spamfilter alle neuen Mails weggeräumt hatte, erleichtert dachte "Zum Glück war das nur Spam!"....

Wo soll ich denn noch hinfliehen?
Zu Facebook? :-P
Und wie lange dauert es, bis mich das Bauamt, meine Kunden, die Mieter, die Autowerkstatt, der Schornsteinfeger und die Arztrechnungen auch da finden?

Donnerstag, 12. Mai 2011

Das war ein fast neuer Zylinder!

Erste Überraschung: Es regnet wie blöd. Lang erhofft, aber doch nicht gerade in den 10 Minuten, in denen ich zur Arbeit radeln will...!
Zweite Überraschung: Ich habe auf Anhieb mein Regencape gefunden. (!!)
Dritte Überraschung, während der Fahrt: Es hat einen Riß im Schulterbereich. Sehr ärgerlich.

Während meine Schulter langsam durchweicht, geht die Gedankenkette los:
Wie schade! Mein geliebtes schönes wunderbares besonderes Regencape!
Schon kaputt!

Geliebt und besonders, weil ich es bekommen habe, obwohl es aus nicht so reißfestem PVC (bööööse) ist statt aus diesem gewebten, stabileren Zeug. Und ich hatte es so sehr gewollt, weil es einen schönen Schnitt hat, wirklich cape-artig und nicht so komisch an die Sitzhaltung auf dem Fahrrad angepaßt. Und vor allem wegen seiner wunderschönen Farben: matt-transparent, lila und pink-metallic.
Zögern.
PINK-METALLIC?????
Ich kann mit Sicherheit sagen, daß das letzte Mal, daß ich Pink-Metallic gut fand, war, als ich... oh... das war noch bevor... oh... also so mit 15...?! Ja, das könnte passen, danach habe ich mir sowieso Klamotten selber und ohne allzuviel elterliches Mitentscheiden gekauft.

Das Cape ist also fast zwanzig Jahre alt.

Ich habe den Riß mit Tape geflickt, das hält bestimmt noch ein bißchen. Die Farben sind scheußlich, aber es ist doch mein Lieblingscape...

Samstag, 7. Mai 2011

Wenn ich in einer Band wäre, dann wäre ich...

...der Verstärker.

Wordpress hatte kürzlich für zwei Tage den seltsamen Einfall, meine Kommentare nicht durchzulassen, die ich auf verschiedenen wordpress-Blogs hinterlassen wollte. Das war mir WIRKLICH unangenehm; ich kam mir ein bißchen vor wie jemand, der hinter einer Glasscheibe redet und ruft und gestikuliert, aber nicht gehört oder gesehen wird.

Vor allem ist mir aber aufgefallen, daß alle diese meine Kommentare, die ich so unbedingt an verschiedenen Stellen loswerden wollte und deshalb mehrfach zu posten versucht habe, mehr oder weniger die Form hatten von "Ja, genau, das finde ich auch! Eine gute Idee. Sehr schönes Bild. Toller podcast. Diesen Teil fand ich besonders nett.... " uswusf.
Ich habe mir trotz meiner Abneigung gegen Facebook einen Facebook-Account (unter falschem Namen) gemacht, nur um überall "Gefällt mir" klicken zu können. Und mußte unbedingt einen flattr-Account haben, noch bevor es flattr richtig gab.

Ich habe in manchen Umgebungen stark den Eindruck, deswegen in meiner Urteilsfähigkeit nicht wirklich ernst genommen zu werden, und wollte nur mal klarstellen, daß das unberechtigt ist. Ich kann hervorragend unterscheiden. Und ich sehe SEHR viel kritikwürdige Scheiße. Und noch mehr kritikunwürdige. Aber gerade deshalb freue ich mich so außerordentlich, wenn ich mich freue. Das Internet bietet mir die Chance, wunderbare Dinge zu entdecken, denen ich in meinem Alltag sonst nie begegnet wäre.

Und nicht zuletzt bin ich selber jemand, der auf Lob deutlich produktiver reagiert als auf Kritik, das mag ein Charakterfehler sein, und man sollte nicht von sich auf andere schließen. Aber ein bißchen Begeisterung hat noch keinem geschadet, oder?
Und ich hab genug davon zu vergeben.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Mein aktueller Dreitages-Crush

... dauert schon etwas länger als drei Tage und bezieht sich auf den Podcast "Heiter Scheitern", der von drei Menschen gemacht wird, die konsequenterweise mit Scheiterhaufen firmieren (...schon allein die ganze Namensgebung *verzücktlach*), und etwa in meinem Alter sind (naja, einen Ticken jünger...), aber in etwas interessanterer Beziehungskonstellation und Geschlechtsidentität oder wie auch immer das heißt.
Ich habe knapp die ersten 10 Folgen gehört bis jetzt: Da sind halt diese Menschen, und sie reden miteinander über persönliche und politische, praktische und theoretische Aspekte des Lebens, unter besonderer Berücksichtigung von so queer-Zeugs.

Dazu sollte ich sagen, daß ich so queer-Zeugs schon seit Jahren aufsauge wie ein Schwamm, ohne genau zu wissen, warum. Und auch ohne das Gefühl zu haben, besonders viel davon verstanden zu haben.
Aber dieses ganze Gebiet um Sex und Gender und Geschlecht und Beziehungen und Heteronormativität interessiert mich ungemein, auch auf eine emotionale Weise. Ich finde das schon auch alles auch irgendwie theoretisch und politisch wichtig und so, aber vor allem habe ich ein sehr großes Bedürfnis, von anderen, möglichst verschiedenen Leuten zu erfahren, wie sich für sie Leben anfühlt. Mit und in einem Körper, mit und in Beziehungen, mit und in der sie umgebenden, bewertenden, formenden, fordernden, kommentierenden Umwelt.
Ich habe immer das Gefühl, ich habe in diesem Themenfeld nichts zu suchen: Ich bin nicht lesbisch oder bi, und ich fühle mich nicht direkt falsch in meiner Einordnung als Frau (naja, aber auch nicht direkt richtig...), und ich hab auch sonst keine allzu ausgefallenen Begehren an mir entdeckt, auch wenn ich manchmal fast sehnsüchtig danach suche.

Aber ich habe es immer grundlegend absurd und empörend gefunden, in irgendeine Schublade gesteckt zu werden und den Eindruck zu haben, daß irgendwas aufgrund meines Geschlechts von mir erwartet und auf mich projiziert wird.
Selbst wenn es dann zufällig mal zutrifft.
Außerdem bin ich mit den gesellschaftlich als normal angesehenen Beziehungsformen überhaupt nicht im Reinen; ich bekomme meine Vorstellungen von Freundschaft, Liebe, Begeisterung, Begehren, Sex, wasauchimmer... nicht einmal theoretisch, geschweige denn praktisch auf die Reihe. Und habe eben den Eindruck, in Gruppen, die per definitionem aus dem Standardmodell ausgeschlossen sind oder sich ausgenommen haben, sind die Diskussionen und Fragestellungen offener, und man könnte der Idee näherkommen, einfach wertfrei zu schauen:
"Wer und wie bin ich? Was will und brauche ich? Was kann ich geben?"

Und diese Art von fröhlicher Offenheit umweht für mich auch alle die mehr oder weniger spannenden Gespräche in diesem Podcast, dessen Protagonist_innen mir dabei auch irgendwie ans Herz gewachsen sind.
Ich glaube, ohne ein aktives Bedürfnis, mehr zu diesen Themen zu hören, kommt einem das Ganze relativ persönlich und speziell vor, und zumindest im Einstieg auch ein bißchen langatmig.
Aber
* MIR gibt das grade echt was.

*EDIT 10.5.11: Was war denn das schon wieder für ein bescheuerter Disclaimer? Nur weil ich Angst habe, jemand findet das doof, obwohl ich es empfohlen habe. Also lieber nicht uneingeschränkt empfehlen? Doch!

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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