Montag, 13. Juni 2011

Complimenti!

Ich bin dann doch durchaus erleichtert.

Und zwar ausnahmsweise nicht nur wegen der Atomenergie. (Auch wenn die Idee, in einem Land, in dem es jede Menge lustige Geologie gibt, das überwiegend aus Küsten besteht, dessen Herrscher gerne mal irgendwelche Allmachtsphantasien haben und dessen Sicherheitskontrollen weitestgehend käuflich sind, JETZT mit dem Bau von Atomkraftwerken ANZUFANGEN, tatsächlich an Absurdität schwer zu überbieten ist.)

Sondern mehr, weil die Italiener es vielleicht schaffen, wenn sie jetzt allmählich mal wieder ihr Gehirn von der fast komplett berlusconisierten Presse und Fernsehwelt lösen und einschalten, sich diesen irren Komiker doch noch aus eigener Kraft vom Hals zu schaffen, ehe er an einem viagra-induzierten Herzinfarkt stirbt   die komplette Justiz auflöst und sich lebenslängliche Amtsführung und Immunität gegen ALLES sichert    den verbliebenen Rest der Volkswirtschaft an die Mafia verkauft das Land in noch größere Schwierigkeiten bringt.

Sonntag, 12. Juni 2011

Es ist nicht wirklich Neid, aber...

Ich habe gerade kürzlich mal wieder herumgrübelnd festgestellt, daß mir trotz allem Auf und Ab und Hin und Her eigentlich niemand einfällt, mit dem ich wirklich tauschen möchte.
Ein schöner Gedanke.

Dabei bleib ich auch. Aber, sagen wir es so, wenn ich aus irgendeinem Grund müßte, dann... ich meine...
Amanda ist so alt wie ich, und meiner Wahrnehmung nach ähnlich wirr und suchend in der Welt unterwegs, und sie entdeckt und mag sehr oft die gleichen Dinge etwa zeitgleich wie ich, kann ich ihrem Blog entnehmen...
Aber sie kann gleichzeitig singen und Klavier spielen, was durchaus ein Neidfaktor ist. Und nicht nur, daß sie den einzigen Mann geheiratet hat, an den ich je einen waschechten Fanbrief formuliert habe (und dann nicht abgeschickt, wie ich zu meiner Ehrenrettung versichern kann), sondern auch sonst: Was bei mir zB. ein Dreitagescrush für Tim Minchin im Blog ist, wäre dann halt so...
(Nur, weil es grad so zeitnah ist. Und die Welt ist echt ein Dorf.)

Mittwoch, 8. Juni 2011

Let's talk about sex

Ich rede wirklich gerne über Sex.

In der Pubertät ist das nicht so aufgefallen, da ging es allen so, aber es hat bei mir eigentlich nie aufgehört.
Es ist kein erotisches Interesse, es turnt mich nicht an, und es hat auch nichts mit irgendwelchen psychischen oder praktischen Problemen mit dem Thema zu tun - ich habe Phasen erlebt, in denen ich wirklich viel oder wirklich wenig, wirklich guten oder wirklich schlechten Sex hatte, aber ich habe/hätte immer gerne darüber gesprochen, und vor allem auch andere danach gefragt. Ich glaube, einfach, weil es ein gleichzeitig so alltägliches und so emotional beladenes Thema ist, ein bißchen wie Liebe oder Tod, und genauso existenziell unbegreiflich in seiner Irrationalität, zumindest für mich.

In der Praxis ergeben sich solche Gespräche eher selten. Ich bin durchaus schüchtern, insbesondere macht mich das Aussprechen eigentlich aller relevanten Körperteilbezeichnungen verlegen (warum?!). Außerdem habe ich das Gefühl, sowieso schon so abgefahren und seltsam zu wirken, daß ich es nicht noch verschlimmern will.
Des Weiteren ist es durchaus nicht trivial, mit irgendjemandem zusammenzuarbeiten oder oberflächlich befreundet zu sein, der/die Dir irgendwelche seltsamen Details erzählt hat, die Dir immer bildhaft einfallen, wenn Du ihm/ihr begegnest... Auch wenn ich denke, das würde mit Übung sicher besser.

Außerdem kann das auch schiefgehen: Eine eigentlich erfreuliche Begegnung mit einem entfernteren Freund auf einer Bahnfahrt habe ich in schrecklicher Erinnerung, weil ich einfach nicht wußte, wohin ich versinken soll, als er auf meine Frage, wie es ihm gehe, mit einer langen und sehr detaillierten Beschreibung eines "tantrischen Peitschenworkshops" antwortete, von dem er gerade zurückkam und ziemlich begeistert war - in einer Lautstärke, die dem ganzen Großraumabteil passive Teilhabe ermöglichte...

Lange Rede, kurzer Sinn: Alles gar nicht so einfach.

Deshalb hab ich mich erheblich gefreut, über das Blog "25 Things about my Sexuality" gestolpert zu sein, das genau das ist: Vieleviele Beiträge von verschiedenen Menschen; jeweils 25 selbstgewählten Fakten zu ihrer Sexualität.
Da kann ich jetzt lesen, soviel ich will *freu*. Und wenn mir wirklich mal danach ist, trag ich meine Liste bei, aber eine erste Skizze hat mir klargemacht, daß das eine ganze Menge Arbeit wäre; 25 ist VIEL, und sie möchten erläutert sein, finde ich.

Ich bin aber mit Lesen ja auch noch eine Weile beschäftigt.

Sonntag, 5. Juni 2011

Samstag mittag, 14:30

Das Klassentreffen (15 Jahre Abi) dauert das ganze Wochenende.

Ich kann erst ab Samstag und bin genau in dem Moment angekommen, an dem alle eine nette "Familienwanderung" machen; an der Tür der Hütte hängt ein Schild.

Ich hab also wohl ein Stündchen Zeit, in der Sonne zu sitzen, um mich rum diese Art von lärmender Stille, die es nur im Wald gibt: Vögel, Insekten und eine Menge Geräusche, die ich nicht zuordnen kann. Gelegentlich ein aufjaulendes Motorrad von der nahegelegenen, kurvigen Landstraße.
Ich finde "nachdenklich im Wald sitzen" als Tätigkeit irgendwie total romantisch, aber nach drei Minuten (gefühlt einer ganzen Weile) werde ich zappelig.
Ich umrunde die Hütte, alle Türen und Fenster sind zu. Bedauerlich, ich hätte gern das Bad besichtigt und mein Revier markiert...

Ich setze mich wieder hin und versuche, auf meinem Zwergsmartphone ein ebook zu lesen, aber ich bin zu unruhig. Gelegentliche Fluchtreflexe; Klassentreffen ist immer noch nicht völlig entspannt und unbelastet für mich, auch wenn ich meine überwiegend katastrophalen Erinnerungen an meine Klassenkameraden (...aber das ist eine andere Geschichte...) heute in einem etwas anderen Licht sehe.
Und zumindest einige von ihnen inzwischen wirklich ...mag.
Ja, kann man so sagen.
Krass.

Ich schaue mir die Autos an und versuche sie zuzuordnen.
Mehrere mit Windeltaschen auf der Rückbank; die Namen der auf den Heckscheibenaufklebern stolz genannten Kinder erkenne ich nur in einem Fall. Insgesamt scheinen wir uns um den Fortbestand der Menschheit keine Sorgen machen zu müssen.
Relativ viele bescheidene, praktische Autos; sympathisch.
Ein dicker Mercedes Kombi mit (Pseudo?)wurzelholzarmaturenbrett; für einen Berufsvielfahrer, nehme ich an, jedenfalls fällt mir sonst keine Entschuldigung dafür ein.
Und ein kleiner Mazda mit einem Regenbogenaufkleber, dem ich nicht genau ansehe, ob er Greenpeace, Pace oder irgendwas Schwul-Lesbisches meint. Gibt auf jeden Fall einen Bonuspunkt... ;-)
Ich bin gespannt, wem was gehört.

Jetzt höre ich in der Ferne Kinder grölen, die "Familienwanderung" scheint zurückzukommen.
Ich unterdrücke einen letzten Fluchtreflex, speichere diesen Text und versuche intensiv, auszusehen wie jemand, der souverän und entspannt in der Sonne sitzt.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Piacere! Molto bene, grazie, e Lei?

Zu den Dingen, die mein Beruf zum Glück selten bis nie mit sich bringt, gehören schicke Empfänge. Beim Beruf des Mannes ist das leider ein bißchen anders, und wenns hart auf hart kommt, muß er auch die Frau vorzeigen, shit happens.

- Das seltsame Gefühl, ein in Abendgarderobe verkleideter Hobbit zu sein, geht immer relativ schnell vorbei, vor allem, weil die anderen Leute eigentlich meistens wie noch schlechter verkleidete Hobbits aussehen, sich aber dabei irgendwie ernst zu nehmen scheinen.

- Ich leide in vollen engen Räumen stark darunter, automatisch immer jemandem im Weg zu sein, außerdem leide ich auch unter allen anderen Leuten, die anderen dritten Leuten im Weg sind und denen das völlig egal zu sein scheint.
Nachdem ich den Weinausschank gefunden hatte, ließ sich das Gefühl allmählich kontrollieren.

- Ich werde nie verstehen, welchen Italieniern ich die Hand und welchen ich zwei Küßchen geben muß. Ich verhalte mich daher immer sehr passiv.
Und ich muß mir fürs nächste Mal eine Frisur ausdenken, bei der keine Dreadlocks vor meinen Wangen hängen, die ich irgendwelchen Würdenträgern beim Küßchengeben an die Nase drücke. Kratzig.

- Nach einer Weile habe ich das Gleichgewicht gefunden, in der Öffentlichkeit gerade so gut Italienisch zu sprechen, daß niemand denkt, er müsse sein Deutsch an mir ausprobieren (das endet meist böse), aber auch so schlecht, daß sich niemand wundert, wenn ich zu Themen, über die ich nicht reden will (zum Beispiel, wenn es darum geht, wessen Frau besser kocht, oder wessen Mann das dickere Auto hat), einfach ein bißchen dumm gucke und "Si, si..." sage, damit man mich in Ruhe läßt.

- Das Buffet war toll.

- Ich fühle mich immer wie ein Ethnologe, der irgendeinen fremden Stamm beobachtet. Nicht weil es Italiener sind; das geht mir auf deutschen Vernissagen o.ä. genauso. Einfach diese komischen Gebräuche. Bei Stöckelschuhen angefangen.

Montag, 30. Mai 2011

Eigentlich wollte ich ja den Kavalier machen,

also genießen und schweigen.
Aber ich kriegs nicht hin.

Ich habe heute nachmittag den Film nochmal angeschaut, den ich kürzlich zu meiner maßlosen Überraschung in meinem Briefkasten gefunden habe.
Und gerade eben konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mein neues Spielzeug unter der Dusche auszuprobieren, nachdem ich mich mit meinem Rücken dieses Wochenende noch nicht ins Schwimmbad getraut habe...
Jetzt sitze ich hier vor dem Rechner in meiner neuen Hose, deren Anfertigung ich mir zum Geburtstag gewünscht und auch bekommen habe. Genau wie ich sie wollte.
Und denke, der Vollständigkeit halber, an die geliebte Schwester, die mir eigentlich das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht hat, das ich mir hätte vorstellen können.

Und fühl mich gerade ziemlich privilegiert.
Danke, alle.

Samstag, 28. Mai 2011

Das ist nicht lustig.

Ich freu mich ja schon seit längerem immer wieder über Georg Schramm. Aber jetzt gerade besonders; mit leichter Verspätung von einem Monat ist gerade seine Dankesrede(?) für den Baden-Württemberger Kleinkunstpreis auch bei mir angekommen.

Dieser Preis wird, statt auf einer Kleinkunstbühne, seit ein paar Jahren im deutlich schickeren Rahmen einer Gala im Europapark verliehen, zu der alles geladen ist, was in Baden-Württemberg Rang und Namen hat. Wer das Ländle kennt, kann sich das Publikum vorstellen...
Die Chance, diesen Leuten die Meinung zu sagen, kann man sich als politisch denkender Mensch eigentlich nicht entgehen lassen, vor allem, wenn man der Ehrenpreisträger ist und genug Arsch in der Hose hat.
[Nachlesen: Badische Zeitung zum Abend selber, zu den Reaktionen]

Mein aktueller 3-Tages-Crush geht also, ehrenhalber, an Georg Schramm. Der mir übrigens, wenn er als er selber spricht und aus seinen rumholzenden Rollen rausschlüpft, auch persönlich ungemein sympathisch ist (zB hier bei SWR Leute [mp3])

Der interessante Teil der Kleinkunstpreisrede (leider nur Audio):
Hier spricht natürlich nicht Schramm, sondern sein Charakter Dombrowski.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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