(Männer, das wollt Ihr gar nicht lesen, das interessiert Euch nicht.)
(So, damit sollte ich Eure ungeteilte Aufmerksamkeit haben.)
(Ich denke aber wirklich, daß es Euch nicht interessiert.)
Wahrscheinlich interessiert es auch sonst niemanden, aber ich möchte doch meine zahlreiche weibliche Leserschaft an meiner Begeisterung teilhaben lassen:
Ich habe mir ein Stück Plastik gekauft.
Damit ich nie mehr beim Castorblockieren o.ä. vor einer Reihe starrguckender Polizisten meinen nackten Hintern in irgendwelche Brennesseln halten muß. Oder mich in seltsamen Positionen über verdreckte Rasthoftoiletten hocken, die ich nicht berühren will. Oder in einer kilometerlangen Schlange vor den wenigen ekligen Dixieklos auf einem Festival stehen, während mein Freund nur kurz einen Baum sucht. Oder vor und während einem längeren Outdoorereignis langsam dehydrieren, weil ich zu wenig trinke, damit ich nicht ständig... okay, Prinzip verstanden, Ihr kennt das alles, oder?
Jedanfalls hatte mir meine Schwester vom letzten Fusion-Festival eine
Fusionella (Die gabs da gratis. Baugleich
hierzu) mitgebracht. Nach anfänglich GROSSEM Mißtrauen habe ich sie ausprobiert (nicht ohne sie vorher als Schablone zum Nachbasteln zu verwenden) und war von dem Prinzip überraschend begeistert.
Allerdings bin ich nicht so ein Fan von Wegwerfprodukten, deshalb hab ich mich auf eine längere Internetrecherche begeben und mir im Endeffekt
das hier bestellt (trotz der wenig attraktiven Webseite), weil relativ klein und genial, wenn auch vielleicht ein bißchen für Fortgeschrittene. Ich bin aber sehr zufrieden: Einfache, bisher 100%erfolgreiche ;-) Handhabung bei kompletter Bekleidung - sehrrrr praktisch.
Andere mir interessant erscheinende Produkte wären z.B. auch [
das] oder [
das] oder [
das] oder [
das] oder [
das].
Wenn man sich mal an den Gedanken gewöhnt hat, sind die Hauptprobleme, daß die Dinger meistens rosa sind, beknackte Namen haben und in Deutschland noch nicht soo verbreitet, also teilweise eher schwer zu kriegen sind (Outdoorhandel? Sanitätshaus?).
Wer irgendwelche Fragen hat oder Interesse an einem Scan von der Schablone: Meine e-mail steht links unten...
Es kommt relativ häufig vor, daß Menschen an mich hin reden.
Gerade unter meinen Kunden sind viele (liebe!) ältere Menschen mit einem signifikanten Mitteilungsbedürfnis, aber auch sonst habe ich einige Freunde und Bekannte, die ein bißchen zu einseitigem Labern neigen. Und auch der Mann verfällt öfter mal in längere ungebetene Vorträge, vor allem, wenn er sich über italienische Politik oder seinen Arbeitsplatz äußert...
Ich kann das wirklich nicht gut ab. Ich möchte fast sofort in die Auslegeware beißen und bekomme sehr bildhafte Gewaltphantasien, und frage mich dann immer, woran das liegt.
Rein inhaltlich schwankt die Qualität dessen, was man mir erzählt, natürlich deutlich.
Aber oft liegt sie eigentlich nicht unter dem, was ich den ganzen Tag begeistert konsumiere: Radiobeiträge (gerne zB auch so was wie "Erlebte Geschichte", wo ein älterer Mensch eine Stunde lang einfach aus seinem Leben erzählt), Podcasts und (oft private) Blogs.
Ich denke, es hat zwei Aspekte: Einer ist, daß ich mich oft nicht respektiert fühle und den Eindruck habe, die erzählende Person würde nicht merken, wenn ich tot vom Stuhl falle, sondern einfach weiterreden - das gilt aber doch für einen Radiobeitrag genauso?!
Und der andere Aspekt ist das aktive Zuhören.
Ich empfinde es als meine "Pflicht", jemand (Nettem), der mir etwas (ihm...) Wichtiges erzählt, den Eindruck zu geben, daß es mich interessiert. Ich schaue ihn also an, nicke, stimme ggf zu, stelle möglichst interessante Gegenfragen und gebe mir insgesamt Mühe, das Ganze sich wie ein gutes Gespräch anfühlen zu lassen. Das ist Arbeit. Und dafür hab ich nicht immer Kraft und Lust, und ich möchte, daß das berücksichtigt wird und man diese Dienstleistung nicht unmäßig und rücksichtslos in Anspruch nimmt.
Und das entfällt völlig bei den von mir konsumierten Medien, weil denen egal ist ist, ob ich kurz ein Nickerchen mache, während sie reden. Was ich extrem entspannend finde.
Ich denke also, ich müßte lernen, gleichgültiger zuzuhören.
Aber eigentlich will ich das nicht, ich finds nämlich extrem unhöflich.
Ich finde, die anderen sollten einfach mal die Klappe halten.
Aber ich ahne schon, so läuft das nicht.
Wie geht Ihr mit Leuten um, die ihr eigentlich mögt, die Euch aber zuschwallen?
Stört Euch das? Zeigt Ihr das? Hilft es?
Heute hat es mir eigentlich wirklich nicht in den Kram gepaßt; ich bin total übermüdet, habe eine überlaufende ToDo-Liste und einen anhänglichen Mann und hätte einen ruhigen Sonntag mehr als nötig gehabt. Aber gerade nach dem Grünen-Parteitag schien es mir relevant, Präsenz zu zeigen, deshalb habe ich mich zu
der Aktion geschleppt.
Irrsinnig heiß war es auch und kilometerweit kein Schatten, deshalb hab ich jetzt Kopfschmerzen und eine zarte Krebsröte auf Gesicht und Ausschnitt.
ABER man muß einfach sagen, daß diese elenden Atomkraftwerke in meiner Umgebung alle in so einer
wunderschönen Landschaft liegen, daß eigentlich Biblis, Neckarwestheim und heute Fessenheim zu meinen schönsten Ausflügen der letzten Jahre gehören (auch des traumhaften Wetters wegen, mit dem wir immer bedacht waren). Von der Gesellschaft, in der ich mich so wohlfühle, ganz zu schweigen.
Es ist wohlgetan.
Jetzt: Schlafen.
...wird es mal rauskommen, und dann wird im SpOn oder in der Tagesschau eindeutig für jeden, der es sehen will, zu lesen und zu hören sein, daß von Seiten der Polizei und des Verfassungschutzes tatsächlich Provokateure eingesetzt werden, und daß tatsächlich nicht nur die Wahrheit verbogen, sondern auch explizit gelogen wird.
Wer öfter mal auf der anderen Seite steht, der weiß das, hat selber viele kleine und große "Tricks" gesehen oder am eigenen Leib erlebt. Hat sich aber auch dran gewöhnt, daß man zwar untereinander darüber reden kann, und sich gegenseitig trösten kann über die Enttäuschung und den Schmerz (- echt jetzt, weil man so gern an einen Rechtsstaat glauben würde!!), daß man aber schon mit "normalen" Freunden an dieser Stelle eines Gesprächs sieht, wie sich der offene Blick schließt und der Filter "Verschwörungstheorie" angeht.
Aber jetzt ist ein guter Moment: das Bewußtsein und die Planung der Handelnden sind noch nicht im Digicam/youtube-Zeitalter angekommen, und irgendwann demnächt wird es das geben, das Video, wo man so einen Typen sieht, der im Che-Guevara-T-Shirt den ersten Stein nimmt (oder das erste Rohr des Grundwassermanagements) und ruft "Kommt, wir zeigens den Bullen", und der dann später in einem Mannschaftswagen sitzt und sich abschminkt.
Diesmal reicht es noch nicht ganz, aber immerhin zu offenen Fragen, auch in der Mainstreampresse.
Und dann wirds einen großen Eklat geben.
Und nach einem halben Jahr wird wieder das Wort "Gewalt" oder "Randalierer" reichen, um jede Art von Protest in der Öffentlichkeitswahrnehmung zu diffamieren.
Trotzdem kann ich es wirklich nicht erwarten. Ich kann dann wenigstens diesen Freunden den Link schicken und seh vielleicht diesen Blick nicht mehr.
...denn immer so'n seltsames Zeug träumen?!
Und mich dann tagelang verwirrt und sentimental und ein bißchen anhänglich fühlen gegenüber irgendwelchen Leuten, die in meinem Alltag vorkommen, die mich nie besonders interessiert haben und mit denen ich dann plötzlich glaube, gemeinsam irgendwelche emotional zusammenschweißenden Abenteuer erlebt zu haben, oder gemeinsam am Lagerfeuer gesessen und uns unsere Herzen ausgeschüttet, oder auch mit ein bißchen Erotik drin, muß aber nicht, jedenfalls so Sachen, die bei mir das Gefühl hinterlassen von "...der Beginn einer wunderbaren Freundschaft".
Ich träume sowas relativ oft, die halbe Stadt hier ist voll mit Leuten (allen Alters und Geschlechts), denen ich mich auf diese Weise nahe fühle, ohne realen Bezug.
Verwirrend.
Und enttäuschend, weil nicht erwidert; und auch, weil sie in echt oft deutlich weniger interessant sind, als ich geträumt und gefühlt habe.
...mit dem ich auch versucht habe, diskutieren zu üben.
Aber keine Lust mehr habe.
Man kann zu meiner "Sozialromantik" stehen, wie man will.
Aber dem nächsten, der mir das N-Wort an den Kopf wirft, wünsche ich mit aller mir zu Verfügung stehenden Ernsthaftigkeit irgendwas wie dicke lila Eiterpickel an den Hals.
Also nochmal zu Mitschreiben, dann hab ich es gesagt und kann ggf darauf verlinken.
Aber was mir ECHT auf den nicht vorhandenen Sack geht, ist dieses Neid-Argument.
Vielleicht bist DU ja neidisch, aber MIR gehts darum, generell gerechter zu verteilen. Ich finde einfach nicht einzusehen, daß irgendjemand eine Yacht hat, während jemand anders verhungert. Wenn dann mal niemand mehr verhungert und es genug TrinkwasserKlinikenSchulen(.......) für alle gibt, dann ist mir scheißegal, ob irgendjemand in seinen Millionen baden kann oder seine Yachten stapelt.
Achja: Und da ich im Moment genug Zugang zu EssenTrinkwasserGesundheitBildungKultur habe, sieht auch keine meiner Utopien oder reellen Forderungen vor, daß ICH mehr kriege. Das mit dem Neid ist einfach Bullshit und ich kanns nicht mehr hören. Echt jetzt.
(und zwar nicht im Chor, da ist das immer dieses Kopfstimmengepiepse, das mag ich nicht wirklich) -
Also immer, wenn ich singe, so für mich allein, meistens im Auto, dann erinnert mich meine Stimme an die Stimme meiner Mutter (unsere Stimmen sind sich wohl wirklich ähnlich), und dann werd ich zurückgezoomt in meine Kindheit und ins Bett, und meine Mutter singt mir was vor oder übt Gitarre im Nebenzimmer.
Das war relativ selten, glaube ich, aber irgendwie sehr prägend.
Und dann wird mir (mal wieder) klar: ich könnte keine Kinder haben.
Weil ich nicht damit umgehen könnte, so einen kleinen Menschen so zu prägen, daß er meine Stimme so furchtbar unglaublich lieb hat, sein Leben lang, daß er sich sogar selber was vorsingt, weil ihn seine Stimme an mich erinnert.
Meine Mutter wußte das glaubich nicht, daß das passieren kann, aber ich weiß das ja jetzt.
Das ist echt zu groß für mich, da krieg ich Fluchtgefühle.