Montag, 12. September 2011

Schweinsöhrchen

Vor kurzem haben wir im Supermarkt unseres Vertrauens in der Frischbackwarenselbstbedienungsecke Schweinsöhrchen entdeckt.
Sobald wir uns in sie verliebt hatten, wurden sie aus dem Programm genommen. Die vom Bäcker sind nicht halb so lecker.

Nun ist das ja kein Hexenwerk. TK-Blätterteig mit viel Zucker (ggf. zzgl. Vanillezucker und etwas Zimt) bestreuen, von beiden Seiten zur Mitte einrollen und in Scheiben schneiden. Backen.
Also hab ich am Samstag eine kurze Abwesenheit des Mannes genutzt, um ihm diese kleine Überraschung zu bauen. Und sie ist auch geglückt: Das Rezept hat funktioniert und der Mann war sowohl angemessen überrascht als auch erfreut.
Das Ganze ist nur deshalb (ansatzweise) erwähnenswert, weil wir in brilliant synchronisierter Weise beim Probieren gleichzeitig folgendes gesagt haben

madove:
Mmmh. Gar nicht schlecht.
Nicht ganz blätterig genug, zu massiv.
Und vielleicht etwas weniger Zucker, nächstes Mal.
Und sie sind ein bißchen zu hell.
Aber sonst prima.
Der Mann:
Mmmh. Gar nicht schlecht.
Nur nicht fest genug, ein bißchen zu luftig...
Und es fehlt ein bißchen von diesem süßen Zeug da.
Und sie sind ein bißchen zu dunkel.
Aber sonst prima.

Neinnein, es ist nicht wichtig für eine Beziehung, daß man in allem den gleichen Geschmack hat (wär ja langweilig), aber so gelegentlich...?
Naja, ein weiteres Feld für einen unserer berüchtigten Kompromisse... ;-)

Sonntag, 11. September 2011

Dann will ich auch mal noch...

... auf die e-Petition gegen Vorratsdatenspeicherung hinweisen, weil sie doch noch eine Menge (~22.000) Unterschriften in relativ kurzer Zeit bräuchte, um zu einer Anhörung zu führen.
Genaueres dort.
Kommet zuhauf!

Freitag, 9. September 2011

Wie wird man seine Freunde los?

Immer wieder dasselbe Spiel:

Jemand macht irgendwas besonders Nettes für mich (eine lange mail, ein gelungenes Geschenk, oder in diesem Fall eine besondere und unerwartete Einladung, die ich leider nicht annehmen kann), und ich bin so erfreut und gerührt, daß ich mich gerne irgendwie angemessen bedanken würde.
Also wirklich. So daß es auch rüberkommt. Nicht nur so ein blödes Dank-Kärtchen oder irgendwelche Standardsätze.
Und egal, was ich denke oder schreibe, es kommt mir so platt und unglaubwürdig vor, daß ich immer denke, komm, das probierst Du morgen nochmal schöner.
Mit dem Ergebnis, daß ich soundsooft gar nichts von mir hören lasse, weil es dann irgendwann schon soviele Monate her ist, daß ich mich überhaupt nicht mehr traue, mich zu melden und versuche, das alles zu verdrängen.

Diesmal hab ich die halbfertige Skizze meiner Dankes- und Absagemail wenigstens schon eine Woche nach dem Termin, zu dem ich eingeladen war, wiedergefunden und mich dann sofort an eine der aktuellen und bescheuerten Situation angepaßte Entschuldigung gesetzt (die mir völlig unangemessen und oberflächlich vorkommt) UND sie abgeschickt.
Weil das Freunde sind, die ich nicht einfach unterwegs irgendwo verlieren will.

Aber ziemlich beknackt ist das schon alles.

Dienstag, 6. September 2011

Hähnchenbrustinnenfilet

Beim Spielen mit Chrome habe ich gesehen, daß es eine Erweiterung gibt, die automatisch Binnen-I-s auf Webseiten rausfiltert und wieder die männliche Form einsetzt. Andersrum hat Antje Schrupp ein Word-Plugin gefunden, das ebendiese Formen automatisch erzeugt.
Die Computer können jetzt also gegeneinander Gendersprech spielen, wir müssen nichts mehr machen.

Trotzdem hatte ich schon länger mal meine Meinung zu diesen Sprachregelungen kundtun wollen, und jetzt ist der Moment gekommen.

Ich bin privilegiert aufgewachsen mit allen Freiheiten, mit rollenklischeeaufbrechenden Eltern, bin in meinen Interessen gefördert und unterstützt worden, und meinem Mathematikstudium und meiner Selbständigkeit hat (außer vielen dummen Sprüchen) nichts im Wege gestanden.
Außerdem ist mein persönlicher Wunsch sowieso eine Welt, in der das biologische Geschlecht überhaupt keine entscheidende Rolle spielt, solang es nicht um Fortpflanzung geht. Ich wache morgens primär als Mensch auf, nicht als Frau.

Mir ist also eher wichtig, einfach ganz normal als Mensch in meinen Tätigkeiten wahrgenommen zu werden. Da ich noch mit den ausschließlich männlichen Bezeichnungen aufgewachsen bin, würde ich persönlich dazu neigen, mich einfach als Handwerker und Mathematiker zu fühlen und die weibliche Form nur zu benutzen, wenn die Tatsache, daß ich Brüste habe, bei der Ausübung dieser Tätigkeiten eine explizite Rolle spielt (ich warte noch auf einen Präzedenzfall).

Leider ist meine Situation aber nicht verallgemeinerbar, sondern [und jetzt kommt ein ganz langer Block über schreckliche Dinge aus FilmFunkundFernsehen sowie dem Internet, der Kindererziehung, die meine Freunde praktizieren und den Sprüchen, die es überall zu hören gibt. Nein, nicht nur rosa Kleidchen. Alles. Rollenvorbilder. Menschenbilder. Überall. Immer noch. Wieder mehr. Achtet mal drauf. Echt jetzt. Aber wenn ich das jetzt alles aufschreibe, kann ich hinterher nicht einschlafen].

Und deshalb meine ich, daß es immer noch wichtig ist, in allen Texten, die öffentlich prägend und gestaltend sein sollen, sich zumindest mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ob das jetzt das häßliche Binnen-I ist, oder eine ernstgemeinte inkludierende Vorbemerkung, oder einfach gelegentlich einen Text nur in der weiblichen Form schreiben, ist mir egal. Aber ich möchte, daß den Lesenden, Männern wie Frauen, jeweils klar ist, daß Frauen mitgemeint sind.
Weil es eben noch nicht selbstverständlich ist.

Die Bezeichnungen sind genderneutral? Ist doch klar, wer gemeint ist?
"Der Elektriker brachte seinen kleinen Sohn in den Kindergarten, während der Vater des Kindes das Geschirr spülte."
Wer jetzt nicht gestutzt und versucht hat, sich eine seltsame schwule Familienkonstruktion zusammenzubauen, lange bevor er auf die Idee kommt, daß der Elektriker die Mutter ist, kriegt einen Gummipunkt von mir.
Die Bilder im Kopf prägen das, was von einem Text bleibt.

Aber ganz im Ernst. Was mich immer wieder dazu bringt, mich auf diese Seite zu stellen, ist nicht meine feministische Mutter und sind nicht die "nervenden" Klischeefrauenbeauftragten, auch nicht ihre Argumente, sondern es sind die fröhlichen männlichen weißen Westeuropäer mittleren Alters, sei es bei der Piratenpartei oder in Mathefakultäten, in Handwerksbetrieben oder Kommunalräten, die uns freundlich die Schulter tätscheln und sagen, wir könnten doch jetzt aufhören mit dem Blödsinn, Diskriminierung gäbe es ja schon lang nicht mehr.
Na, die müssen's ja wissen.

Mittwoch, 31. August 2011

Bitte sehr, nach Ihnen

in den letzten Tagen denke ich oft an einen lieben Professor meiner Fakultät, der unter anderem dadurch auffiel, daß er an Türen und Durchgängen jeder anderen Person stets höflichst und insistierend den Vortritt ließ.
Auch normal höfliche Menschen, die das eigentlich spontan auch machen würden, erkannten sofort, daß es aussichtslos ist, und passierten.

Ich habe mich immer gefragt, was passieren würde, wenn er einmal jemandem begegnete, der ihm auf diesem Gebiet ebenbürtig ist. Ich nehme an, sie stünden noch heute an jenem Durchgang und würden sich gegenseitig liebenswürdigst auffordern, doch zuerst zu gehen.

In meinem Kopf spielt sich in den letzten Tagen Ähnliches ab - ich brüte an mehreren Dingen,
die ich bloggen möchte, und sie sind alle dreiviertelsfertig gebrütet und knüllen sich hinter der Tür, aber keiner kann sich durchringen, als erster rauszugehen.
(Ich habe es vermutlich nicht besser gemacht, indem ich mich in der Zwischenzeit woanders ein bißchen verausgabt habe...)

Jedenfalls lasse ich die Einträge jetzt ein bißchen in Ruhe, mache ihnen nicht auch noch Zeitdruck bei ihrem Spielchen, und lasse mich überraschen, wer als Erster nachgibt und sich von mir verschriftlichen läßt. Manchmal lösen sie sich dann aber auch irgendwann in Wohlgefallen auf. Wir werden sehen.

Please hold the line.

Dienstag, 23. August 2011

Wegen Loriot

...hab ich fast ein bißchen geweint. Gut, daß ich allein in der Werkstatt war.

Das war einfach so jemand, wo es guttut, daß es ihn gibt.
Und dementsprechend weh, wenn nimmer.

Montag, 22. August 2011

Bin ich zu blöd?

Aus verschiedenen Gründen (Firefox entwickelt sich gerade seltsam, außerdem hab ich ein sehr sehr altes Notebook neu aufgesetzt und wollte gucken, wer schneller ist), bin ich gerade versuchsweise und temporär zum Feind übergelaufen auf Googles hauseigenen Browser Chrome umgestiegen.
Ich kann mir noch kein abschließender Urteil erlauben. Er ist VIEL schneller als mein Firefox, wobei letzterer auch mit zig geliebten Extensions überladen ist. Aber man kann viel weniger einstellen, und ich bin ziemlich pingelig und hätte gerne alles genau so konfiguriert, wie ich es will. Es gibt auch nicht viele Erweiterungen, die meinen Wünschen entgegenkommen.

Aber was mich vor allem total irritiert:
Ich kann damit nicht vernünftig suchen.
...!?
Mir fehlen alle Funktionen meiner google-Toolbar, wie z.B.die direkte Auswahl, mit welcher (Google-)Suchmaschine ich jetzt suchen möchte, also Bilder oder maps oder site search... Und vor allem fehlt mir die Funktion, die gefundenen Begriffe in der Seite zu highlighten und direkt dahinzuspringen. Und ich finde keine Toolbar und keine Erweiterung dafür.

Wenn ich in den nächsten Tagen nicht noch eine Lösung (oder meinen Fehler) finde, werde ich von der Nutzung von Chrome wieder Abstand nehmen, weil ich damit nicht vernünftig googlen kann.
Das kann doch nicht wahr sein.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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