Mittwoch, 21. September 2011

Das besagte Abenteuerchen

...bestand darin, heute knapp zehn mal vor laufenden Kameras und gefühlten Hunderten von gaffenden Passanten den Hauptdarsteller eines Spielfilms fast mit dem Rad umzufahren.

Vorgestern hatte mich eine mir unbekannte Frau angerufen, die Komparsen vermittelt, weil ihr jemand gesagt hatte, ich hätte Dreadlocks, und sie daraus geschlossen hat, daß ich bestimmt auch Männer mit Dreadlocks kenne. Und einen solchen suchte sie. Kurzfristig.
Bedauerlicherweise ist das aber nicht der Fall.
Weil wir auf die Schnelle keinen gefunden haben, meinte sie, eventuell wäre der Regisseur auch mit einer Frau einverstanden, und ob ich nicht vielleicht...?

An sowas hatte ich noch nie gedacht, ich war auch eher verschüchtert als begeistert, aber ich habe zwei Photos hingeschickt und wenig später eine wohlwollende SMS erhalten.
Und so habe ich heute meine Werkstatt zugemacht und einen sehr speziellen Urlaubstag verbracht: Schon irgendwie spannend, interessant (ich war noch nie auf einem Filmset), weitestgehend erholsam (gemütliches stundenlanges Warten in schönen Umgebungen mit freundlichen Leuten) - und dann eine knappe Stunde Radfahrübungen für ca. 20 Sekunden Filmsequenz. Und eine kleine Aufwandsentschädigung.
Das Schlimmste war eigentlich die Angst, den Schauspieler zu stark anzufahren -- mit dem Ergebnis, daß es mir nicht gelungen ist, ihn wirklich zu touchieren. Aber es war igendwie trotzdem okay, ich sollte ihn wohl vor allem erschrecken.

( Ursprünglich hatte ich die Vermittlerin mißverstanden und dachte, es handle sich um einen Tatort -- das hätte ich absolut gigantisch gefunden, ist das doch die einzige deutsche Fernsehproduktion, die ich freiwillig konsumiere. Stattdessen ist es irgendein Fernsehfilm, den ich wahrscheinlich selber nicht anschauen würde, aber es hat trotz dieser kurzen "Enttäuschung" alles großen Spaß gemacht. )

Der freudsche Verschreiber des Tages

In einem kleinen Forum gefunden, die Berliner Ergebnisse diskutierend:

"also ich war ja auch fdp fehler, aber..."
[...in Zukunft werde ich sie nicht mehr wählen.]

Dienstag, 20. September 2011

Trost

Gespräche im Bekanntenkreis:

A (Ende 20): "Mensch, ist das ein stressiges Jahr! Ich bin ständig auf Hochzeiten eingeladen!
madove, neidisch: "Hast du's gut. Bei mir sind grade alle beim zweiten Kind, da kriegt man überhaupt niemanden mehr zu Gesicht"
B (deutlich älter): "Halt durch, bald kommt die Scheidungswelle, Du wirst Dich vor Anrufen nicht retten können!"
C (Mitte 30, wie ich): "Nein, schon vorher. Kommen schon die Anfragen, ob Du ein schickes Grundstück kennst?"
madove: "Stimmt, die kommen schon!"
B: "Sei unbesorgt, dann ist die Scheidungswelle auch nicht mehr weit!"

Montag, 19. September 2011

Ui...

... man bietet mir ein kleines Abenteuer an. Also eigentlich nichtmal mir, aber es könnte vielleicht an mir hängenbleiben. Nix Gefährliches, nur ein bißchen außerhalb meiner normalen Reichweite.

Spontaner Reflex: Schüchtern und bescheiden zurückziehen, ich bin nicht ideal dafür, ich wäre sicher furchtbar aufgeregt, alle andern könnten das besser.

Aber mein erster Schritt Richtung "wild und ungestüm" soll dann doch immerhin werden, mich nicht völlig auszuschließen. Hihi. Mal gucken, was draus wird. Und dann soll das Schicksal entscheiden.

Aber lustig ist es ja schon, nur wegen der Frisur in der ganzen Stadt bekannt zu sein.

Sonntag, 18. September 2011

Wenns am Schönsten ist...

Das konnte ich noch nie.

Rechtzeitig aufhören, oder mir schöne Dinge einteilen.
Ich gehe erst nach Hause, wenn die gelungene Party keine gelungene Party mehr ist; ich kann nicht mit halben Tafeln Schokolade in einem Raum verbleiben, und ich kann fesselnde Bücher nicht unterbrechen, höchstens spät nachts darauf einschlafen und wirr davon träumen.
Ich mag starke Eindrücke (...vor allem positive...) und wenn irgendwo einer zu holen ist, dann muß ich mich komplett hineinwerfen.

Trotzdem hätte ich vielleicht nicht alle vier Staffeln The Big Bang Theory in einer Woche schauen sollen. Der Mann sagt, ich bewege mich komisch und rede komisch (ich übersetze seine Beschreibung in sheldony, er meint es NICHT als Kompliment. Ich versteh ihn durchaus.).

Wie bei der Schokolade und den Parties bin ich fast froh, wenn es dann vorbei ist und ich wieder Luft holen kann, und versuchen, normal zu werden, gleichzeitig leide ich gerade unter schmerzhaften Entzugserscheinungen.

Am besten hilft eigentlich immer ein neuer Crush.
Mal sehen, was sich so anbietet in den nächsten Tagen.....

Und ich werde mir keine Rock-Paper-Scissors-Lizard-Spock-Tasche bestellen. Nein.

Samstag, 17. September 2011

...die bisher mit Abstand schönsten Jahre ihres Lebens im Kreis von Physikern, Mathematikern,...

Obwohl ich in der rückwirkenden Analyse nicht mehr sicher bin, ob ich wirklich die ganze Zeit irgendwie in Dich verguckt war (wie mein Tagebuch von damals meint) oder wir einfach nur gute Freunde waren (wie ich immer behauptet habe), oder ob mich vielleicht wirklich vor allem Dein freundlicher, aber KONSEQUENT distanziert-nüchterner Umgang mit mir einfach ewig provoziert hat, aus Dir irgendeine starke Emotion herauszukitzeln,

und obwohl das, was ich damals nach monate- bis jahrelangem Näherkommen und Vertrauterwerden dann endlich aus Dir rausgekitzelt habe, (nämlich Dein Coming Out), das genaue Gegenteil von dem war, was ich damals hören wollte (%&#@§!!),

und obwohl Dein inzwischen langjähriger Partner und ich wahrscheinlich kein einziges Thema auf dieser Welt finden, zu dem wir nicht entgegengesetzte Meinungen haben, und nur deshalb freundlich zueinander sind, weil wir Dich beide mögen (okay, das wäre dann das eine Thema, bei dem wir uns einig sind...),

und obwohl natürlich ich es bin, die irgendwann nicht mehr angerufen hat und sich seit Jahren nicht mehr meldet,

und obwohl es schwierig bis unmöglich ist, in einer knappen Stunde ein sinnvolles Gespräch zusammenzubringen, wenn unsere Gesprächskultur früher doch eher darin bestand, lange Abende und Nächte zusammen in der Fachschaft oder im Computerraum zu sitzen, oft schweigend, wobei Du gelegentlich absurde, nerdige Dinge aus dem Internet vorgelesen hast,

und obwohl diese knappe Stunde, die Ihr heute spontan zwischen zwei Zügen am Bahnhof Zeit hattet, einen Kaffee mit mir zu trinken, wirklich nur mit Gewalt in meine Tagesplanung gepaßt hat,

...hat es mich wirklich ganz außerordentlich gefreut, Dich zu sehen.
Wirklich.
Außerordentlich.
Und jetzt in diesem Moment meine ich das Versprechen, Dich mal anzurufen (Du sagst völlig zutreffend, jetzt sei ich dran), wirklich völlig ernst.......

Donnerstag, 15. September 2011

Haben oder Sein

Das wird der Versuch, ein ganz grundlegendes Phänomen zu beschreiben, das meine komplette soziale Interaktion, insbesondere die mit Männern, prägt und verkompliziert und mir, auch rein intellektuell, schwer auflösbar erscheint.
Zumindest für mich.

Angenommen, ich "begegne" einer Person, die ich toll finde.
Und zwar nicht nur sachlich bewundere, sondern von der ich begeistert und emotional berührt bin, sei es auf intellektuellem oder künstlerischem Gebiet, sei es wegen ihrer Art oder ihres Aussehens oder sonst irgendeiner Eigenschaft, egal. Eine reale Person in meinem Umfeld, ein fiktiver oder historischer Charakter, eine Person des öffentlichen Lebens (das ist wohl so ein Zwischending zwischen den ersten beiden), egal.
Ganz allgemein.

Dann versuche ich dieser Person näherzukommen, intellektuell wie physisch, und werde je nach Konstellation mehr Bücher mit oder von ihr lesen, youtube-Videos anschauen, (sehr viel früher und sehr selten:) Fan-Briefe schreiben, oder eben versuchen, in der Fachschaft einen Tee mit dieser Person zu trinken.
Wenn ich nicht liiert bin und die Person in Alter und Geschlecht meinen Präferenzen entspricht (und es sich nicht um eine Romanfigur handelt...), werde ich wahrscheinlich auch versuchen, sie in meinen Bau zu schleppen. Mit wechselndem Erfolg.

Jedenfalls stoße ich an irgendeinem sehr frühen oder sehr späten(...) Punkt dieses phantasierten oder realen Näherkommensprozesses immer auf das gleiche Dilemma:
Irgendwann merke ich, daß meine Rolle in dem Stück, egal, wie nah ich käme, immer die der "Frau an seiner/ihrer Seite" wäre.
Die Leserin des Autors, der Fan des Stars, die Frau des tollen Mannes, die beste Freundin der tollen Frau.

Und dann stelle ich fest, daß die eigentliche Sehnsucht nicht die nach Zusammensein mit dem/der Angebeteten war, sondern der Wunsch, die Person zu SEIN, oder WIE die Person zu sein.
Das ist sicher auch eine ganz normale menschliche Sehrsucht, aber ich kann sie emotional von dem Wunsch nach Zusammensein nicht sinnvoll unterscheiden.

Das führte dazu, daß ich ein paar Jahre lang, nachdem ich hauptsächlich damit beschäftigt war, real existierende und (imho) bewundernswerte Männer in meinen Bau zu schleppen, sehr besorgt darüber war, daß meine Wünsche zunehmend darum kreisten, wie sie zu sein. Also weniger, ihnen nah zu sein, sondern eben wie sie. Und weil es alles Männer waren, hatte ich eine Zeitlang sogar Sorge, ich wolle eigentlich ein Mann sein.
Das will ich immer noch, oft, aber sobald ich eine wunderbare Frau treffe, will ich eben auch wie die sein. (Weil ich auf Männer stehe, finde ich aber spontan viel öfter Männer wunderbar. Das verkompliziert die Vorbildfindung.)

Müßig zu erwähnen, daß ich eigentlich ICH sein will, und natürlich vor allem bestimmte Eigenschaften beneide. (Der Satz war nur für meine eventuell mitlesenden Eltern, die sich sonst Sorgen um mein Selbstwertgefühl machen. Darum geht es mir aber gar nicht.)

Im Ergebnis führt das dazu, daß ich längere Freundschaften und Beziehungen wiederum nur mit Leuten aushalte, die ich zwar mag, aber nicht ernsthaft bewundere. Weil ich da mehr von MIR merke und weniger in die "an ihrer Seite"-Rolle rutsche, vor der ich dann irgendwann wieder fliehen muß.
Es ist sicher auch nicht wichtig, Freunde oder Lebensabschnittspartner den ganzen Tag zu bewundern, aber es kommt mir dann so seltsam vor, im Vergleich zu den vielen (für mich) bewundernswerten Gestalten da draußen, die ich hätte haben können und neben denen ich es nicht ausgehalten habe.
Ich suche in mir noch nach einem Modus für Bewunderung ohne Neid. Oder ohne temporäre Selbstaufgabe. Dann könnte ich mit einer Menge toller Leute zusammensein, und wäre einfach ein anderer "toller Leut" mit ihnen.
Aber vielleicht bin ich das ja die ganze Zeit und merke es nur nicht?

Kompliziert.
Versteht Ihr, was ich meine? (Ich nicht wirklich.)
Kennt Ihr das Problem?

Mittwoch, 14. September 2011

Ich höre jetzt auf, Bilder und Zitate von Sheldon zu googlen, und gehe Abendessen. Jawohl.



Für jemanden wie mich, die die bisher mit Abstand schönsten Jahre ihres Lebens im Kreis von Physikern, Mathematikern, Informatikern und Ingenieuren verbracht hat, durchaus nicht nur trotz sondern auch wegen deren klischeehaft-charakteristischen Eigenschaften, war das eigentlich von vorneherein zu erwarten.

Trotzdem trifft mich die Intensität meines momentanen Dreitagescrushes unvorbereitet.

Ich kann "The Big Bang Theory" allen ähnlich geprägten Nerds Menschen jedenfalls innigst ans Herz legen, obwohl es eine Sitcom mit schrecklichen eingeblendeten Lachern ist.

Dazugekommen

Huch, eigentlich gibt...
Huch, eigentlich gibt es das Blog doch schon gar nicht...
madove - 27. Jun, 16:07
Ein Lebenszeichen! Wie...
Ein Lebenszeichen! Wie schön!
Conradin - 25. Jun, 21:58
Hach, Gesprächsfetzen....
Hach, Gesprächsfetzen. <3 Mein Radio.
rebekka (Gast) - 2. Sep, 20:43
Echt?
Mal testen. Hm.
David (Gast) - 27. Mai, 17:24
yeeeeey
ich bin gerade so strahlefroh!! geil, dass das ein...
tonja (Gast) - 8. Mär, 15:46
Das ist ja schon witzig......
Das ist ja schon witzig... Du hast wirklich sehr sehr...
madove - 19. Jan, 22:00

Über mich

"Ma dove?" ist italienisch und heißt "Aber wo?".
Der "Name" ist eigentlich zufällig an mir hängenge-blieben, paßt aber bestechend:
Ich suche.
Den Sinn des Lebens, meinen Platz in der Welt, meinen eigenen Stil, und eigentlich ständig meinen Schlüsselbund. Bislang mit mäßigem Erfolg, aber unverdrossen.
Um herauszufinden, was ich denke, lese ich gerne hier nach. Dafür muß ich es aber erst schreiben.
Daher das blog.


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